Wie der Jäger seine Waffe in Schuss hält

Die allermeisten Jäger behandeln ihre Waffe so, als wäre sie ihr Heiligtum, erklärt Paul Sonderegger. Laut dem Geschäftsinhaber von Sonderegger Jagd und Schiesssport in Chur gehört es zum Ehrenkodex, auf der Jagd eine einwandfreie Waffe zu verwenden. «Die Sicherheit steht dabei im Vordergrund.»

In erster Linie gehe es natürlich darum, Unfälle mit der Schusswaffe zu vermeiden. Ausserdem kann auch nur eine richtig gewartete Waffe hohe Präzision gewährleisten, wie er weiter ausführt. Eine gut und sicher funktionierende Waffe sei auch dem bejagten Tier gegenüber ein Muss. «Die Jagdwaffe ist unwaidmännisch, wenn sie nicht optimal funktioniert.»

Pflichten und Waffenpflege

Es ist obligatorisch, die Waffe alle zehn Jahre überprüfen zu lassen. Auch jede neue Waffe muss zur Kontrolle Amt für Jagd und Fischerei. Ausserdem muss ein Jäger seine Waffe vor der Jagd an einem Schiessstand einschiessen. Seit 2015 ist es gar erforderlich, dass der Jäger beim Einschiessen seine Treffsicherheit unter Beweis stellt. Nur wer die Norm erfüllt, darf in diesem Jahr das Jagdpatent lösen. Das Einschiessen dient aber noch einem anderen Zweck. «Sollte mit der Waffe etwas nicht stimmen, merkt man das am Schiessstand», so Sonderegger.

Nach dem Schiessen wird die Waffe gereinigt. «Der Jäger säubert den Lauf. Dann fettet er die mechanisch beweglichen Teile ein, damit diese reibungslos laufen.» Darüber hinaus pflege der Jäger den Schaft, reinige sein Zielfernrohr und stelle sicher, dass dieses fest auf dem Gewehr sitzt.