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Frooi Feschttääg, Ire Roboter

Südostschweiz
07.12.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Weihnachten
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von Marianne Dürst  Benedetti

Händ Si das öppenemaal au? Si erlebed öppis, wo Si uf irged en Aart tüüf beiidruggt; und dä mached Si Sache oder werdet uf Sache uufmerggsaam, wo mit dem, wo Si erlebt händ und wo Si phaggt het, zämehanged. Mir isch es mit dener Kalligrafii-Uusschtellig z Berlin esoo ggange, woni i miner Kolumne im Augschte drüber prichtet ha. Kalligrafii – oder griechisch kalligraphia – isch d Kunscht vum Schüüschriibe vu Hand mit Federe, Pinsel oder anderne Schriibwerchzüüg. De Werch, woni dett gsii ha, hämmi animiert, mir wider emaal e richtig e guete Füli z chaufe, zum wider mii vu Hand z schriibe. Mir isch drbii i Sinn chuu, wemer as Schüeler muggsmüüsli still i de Schuelbängg ghogget sind und mitem erschte Füli d Schnüerlischrift händ möse üebe. All bi eim hööch bi dr Sach – mä hett nu z Chratze vu de Fülifedere gchört, mängmaal aber ä e lange Süüfzer oder es Grochze vu eim, wills biinem e Sudlete ggii het.

Dr Zuefall wills, asi chüürzli inere Schwiizer Ziitig vumene pänsionierte Tüütsch-Professer glese ha, wo forderet, as jedes Chind i dr Schuel mös d Schnüerlischrift lerne. Uusdrüggli d Schnüerlischrift möses sii, nüd eifach nu einzelni Druggbuechstabe. Will mit dr Schnüerlischrift ä d Verbindige zwüsched de Buechstabe mösed mittänggt werde, werdi z Hirni viilfältig träniert, und mä lerni dä ä besser lese und verschtuu. Eleggtroonisches Schriibe älei chus aso mit andere Woorte nüd sii, ä wänn tippe und wüsche uf em Täblet ringer gaat as vu Hand schriibe. Chunnt drzue, as üüs bim eleggtroonische Schriibe öppis Hööchphersööndlis verlore gaat, nämmli üseri iieiget Handschrift.

Es git Momänt im Lebe, wo mir Mäntsche ganz psunders empfängli sind für Hööchphersööndlis: im Truurfall zum Biispiil. E handgschribni Truurcharte gaat tireggt i ds Herz und trööschtet uumäär. Aber ä ganz allgemein: Wänn sich öppert d Ziit und d Müe ninnt, hene z sitze, mir vu Hand es Briefli z schriibe und mir sini iieiget Handschrift z zeige, so berüert mi daas e Viilfachs mii, as es Meil oder e Wotsäpp-Naachricht.

As e phersööndli adressierte und handgschribne Brief mii Uufmerggsamkeit überchunnt as e digitaale Massebrief, händ mittlerwiil ä d Firmene usegfunde. Hüttigstags gits Schriibroboter, wo allerhand apartigi Handschrifte programmiert händ – sogar mit chliine Abwiichige i einzelne Buechstäbe – as es ganz natüürli uusgsiit. Au Schnüerlischrift isch mügli! Ich ha emaal es Bild vumene söttige Roboter gsii. Es isch es Metallchäschtli mit emene Griiffaarm, wo e Stift – e Füli, e Chugi oder sogar e Glitzer-Filzer – hebet und schriibt. Eis Blatt nachem andere. Gad etz i dr Wienachtsziit händ de Roboter e Huuffe z tue: Iiladige zu Firmewienachtsfiire, Feschttagschaarte, Nüüjaarswüntsch und phersööndlichi Bettelbrief werdet gschribe…

Übrigens: Wers ganz exklusiiv wett, chu bi dene Roboter sini eiget Handschrift programmiere luu. Voruussetzig isch aber, as me e iieigeti Handschrift het!

Frooi Feschttääg, Iri

Marianne Dürst  Benedetti ist ehemalige Regierungsrätin und gehört seit der Gründung zur Academia Glaronensis.

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