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Besonders viele Jugendliche von Grippewelle betroffen

Die Grippewelle ist auch in der Südostschweiz angekommen und tobt sich aus. Auffallend ist, dass besonders viele Jugendliche von der Grippe betroffen sind und über 65-Jährige verhältnismässig wenig.

07.02.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nach Kindern sind Jugendliche am meisten von der aktuellen Grippewelle betroffen.
Nach Kindern sind Jugendliche am meisten von der aktuellen Grippewelle betroffen.
SYMBOLBILD/ARCHIV

Die Grippewelle breitet sich in der ganzen Schweiz aus. Aktuell sind es knapp 38 Erkrankungen auf tausend, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf ihrer Webseite schreibt. Der saisonale Schwellenwert liegt bei 0,69 Grippeverdachtsfällen auf tausend. Wird dieser Wert überschritten, spricht man von einer Epidemie. Dies war gemäss BAG bereits vor drei Wochen der Fall.

In der Region Graubünden und Tessin wurden bisher 67 Patienten mit Verdacht auf Grippe gemeldet. In Glarus sind es zusammen mit den beiden Appenzell, St. Gallen, Schaffhausen, Thurgau und Zürich 78 Patienten. Die Entwicklungslinie schweizweit verläuft bisher praktisch identisch zum letzten Jahr. Bleibt dies so, wird die Grippewelle erst ab Mitte März wieder unter den epidemischen Schwellenwert gehen.

Anzahl wöchentliche Erhebungen von Erkrankungen schweizweit, hochgerechnet auf 100'000 Einwohner.
Anzahl wöchentliche Erhebungen von Erkrankungen schweizweit, hochgerechnet auf 100'000 Einwohner.
BUNDESAMT FÜR GESUNDHEIT (BAG)

Besonders viele Jugendliche betroffen

Auffallend sei, dass besonders viele Jugendliche von der Grippe betroffen sind, sagt Monika Fehr, Präsidentin des Bündner Apothekerverbandes. «Das ist aussergewöhnlich», so Fehr. Daraus könne interpretiert werden, dass viele von den über 65-Jährigen geimpft sind oder, dass dieser Grippevirus bereits einmal in einer ähnlichen Form da war. «In diesem Fall könnten die Erwachsenen und Senioren bereits eine gewisse Immunität dagegen entwickelt haben», erklärt Fehr. Von den 5- bis 14-Jährigen sind aktuell 6,5 Grippefälle auf tausend gemeldet, Tendenz steigend. Bei den 15- bis 29-Jährigen sind es halb so viele und bei den über 65-Jährigen «nur» noch 0,75 auf tausend. Am meisten betroffen sind Kinder bis vier Jahre mit 6,7 gemeldeten Fällen auf tausend.

Niemand ist von der Grippewelle ausgenommen

«Schützen sollen sich, wenn es irgendwie geht, alle», sagt Fehr. Aber, wie kann man sich schützen? Das sei immer schwierig zu sagen, weil wir uns ja nicht über Monate Zuhause verkriechen könnten, erklärt Fehr. Geschlossene Räume mit vielen Menschen sollen nach Möglichkeit gemieden werden. Dazu gehören beispielsweise Busse, Züge, Grossraumbüros oder Wartezimmer. «Sich wirklich vor einer Grippe schützen, ist allerdings schwierig», so Fehr.

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