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Forschende diskutieren in Davos über die Rettung der Artenvielfalt

Der Mensch beutet die Natur aus und gefährdet damit seine eigene Lebensgrundlage. Die Natur verarmt in erschreckendem Ausmass, wie der Weltbiodiversitätsrat IPBES im vergangenen Jahr in einem Bericht festhielt. Ab Sonntag treffen sich nun rund 500 Forschende aus aller Welt in Davos, um über Artenvielfalt und ihren Erhalt zu diskutieren.

Agentur
sda
22.02.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Am Forum in Davos stehen Themen wie Lebensraumverluste und Umweltbelastungen auf dem Programm.
Am Forum in Davos stehen Themen wie Lebensraumverluste und Umweltbelastungen auf dem Programm.
PIXABAY

Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten in den nächsten Jahrzehnten aussterben, so der IPBES-Bericht zum Zustand der Natur. Mit welchen Strategien liesse sich das Ruder herumreissen? Dazu tauschen sich kommende Woche Forschende aus aller Welt am «World Biodiversity Forum» in Davos aus.

Die Universität Zürich ist massgeblich an der Organisation der Tagung beteiligt, deren Ergebnisse laut der Hochschule bis zu einer wichtigen politischen Konferenz im Oktober nachhallen sollen. Dann steht das Treffen der Vertragsstaaten der Biodiversitätskonvention im chinesischen Kunming an, bei dem sie neue Ziele zum Schutz der Artenvielfalt für die nächsten zehn Jahre unterzeichnen sollen.

Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt

Auf dem Programm in Davos stehen Themen wie Lebensraumverluste und Umweltbelastungen, aber auch unkonventionelles, wie die Uni Zürich auf ihrer Website schrieb: Beispielsweise stellen deutsche Forschende ein Projekt vor, das Informationen zur Biodiversität im 19. Jahrhundert anhand alter Fachjournale rekonstruieren soll. Mithilfe von Algorithmen durchforsten die Wissenschaftler die europäische Literatur nach Angaben zu Pflanzen, Vögeln und Insekten.

Ein von Forschenden der Uni Zürich organisierte Programmeinheit befasst sich mit Zusammenhängen zwischen Klimawandel und Verlust der Artenvielfalt. Beide Probleme müssten zusammen angegangen werden, liess sich Cornelia Krug, Leiterin der Geschäftsstelle von «Biodiscovery» an der Uni Zürich und Mitorganisatorin der Konferenz, zitieren.

Die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Biodiversitätsverlust sind vielfältig: Klimaerwärmung bringt viele Arten unter Druck und verändert Artengemeinschaften. Auf der anderen Seite können Massnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt auch helfen, den Klimawandel zu bremsen. Beispielsweise können Renaturierungen und Wiederaufforstung dazu führen, dass mehr CO2 gebunden wird. Allerdings könnte schlecht durchdachter Klimaschutz durch Aufforstung mit Monokulturen den Artenschwund sogar beschleunigen statt bremsen.

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SO schreibt:
Ab Sonntag treffen sich nun rund 500 Forschende aus aller Welt in Davos, um über Artenvielfalt und ihren Erhalt zu diskutieren.
Ich schreibe:
ARTENVIELFALT:
An der Verwirklichung auch punkto "Artenvielfalt von Ideen, Inputs, Projekten" (in einer scheinbar alternativlosen Gesellschaft) wie der meines "Gesundheitstourismus auch für Einheimische – Vorbild für die Welt" arbeite ich und werde auch den "Weltbiodiversitätsrat IPBES" bzw. die "500 Forschenden in Davos" als Referenzen einbeziehen. Denn seit Jahren konstatiere ich in meinen Berichten über GR leider statt Artenvielfalt: Einfallslosigkeit und Einfaltsreichtum.
Wolfgang Reuss
17.06.2015 00:49 Uhr
Empfehlenswert (302 x)
Wahlmöglichkeit
In der Natur gibt es keinen "Durchschnitt", sondern sehr unterschiedliche Lebens"substrate" (Standorte), für jede Pflanze und jedes Tier das Richtige.
Nur der Mensch kann kaum aussuchen beim Wohnen, überall treffe ich denselben Einheitsbrei.
https://www.suedostschweiz.ch/politik/2015-06-16/tinizong-will-sich-sex…

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