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Keine Unterschiede bei den Tieren dafür bei den Finanzen

Wegen dem Coronavirus sind einige Betriebe eingeschränkt worden. Auch das Tierheim und Tierhotel Arche in Chur musste Anpassungen vornehmen, wodurch es zu finanziellen Engpässen gekommen ist. Die Co-Geschäftsleiterin Silja Patt erzählt, wie sie die momentane Zeit empfindet und wie es den Tieren geht.

Anna
Panier
05.05.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Silja Patt meint: «Die Tiere sind nicht wirklich von der Coronakrise betroffen.»
Silja Patt meint: «Die Tiere sind nicht wirklich von der Coronakrise betroffen.»
UNSPLASH

In den letzten Wochen hat sich so ziemlich alles um das Coronavirus gedreht. Immer wieder hielten der Bundesrat und auch die Bündner Regierung Konferenzen. Neue Massnahmen wurden beschlossen und alte gelockert. Direkt von dem Thema betroffen war und ist noch immer das Tierheim und Tierhotel Arche in Chur.

Denn zum einen dürfen momentan keine Tiere aus dem Tierheim vermittelt werden, wie Silja Patt, Co-Geschäftsleitung Tierheim und Tierhotel Arche, erzählt. Zum anderen sei zurzeit nur erlaubt, solche Tiere im Tierhotel aufzunehmen, die nicht anderswo untergebracht werden könnten. «Also wenn die Besitzer beispielsweise einer Arbeit nachgehen müssen, erkranken oder in ein Spital müssen, nehmen wir ihre Tiere notfallmässig auf.» Wegen diesen Anpassungen seien zurzeit mehr Tiere im Tierheim als normalerweise. Das ist einer der bemerkbaren Unterschiede zu der Zeit vor der Coronakrise, wie Patt sagt. 

Viel Hilfe aus der Bevölkerung

Ebenfalls ein wenig anders verliefen die Anfragen interessierter Personen. «Vor allem zu Beginn der Krise haben sich sehr viele Menschen gemeldet, um mit unseren Hunden spazieren zu gehen, erklärt Patt. Wahrscheinlich habe dies mit dem guten Wetter zu Beginn des Lockdowns zu tun gehabt. Aufgrund der beschlossenen Massnahmen seien solche Spaziergänge jedoch nicht möglich gewesen. «Generell haben sehr viele Menschen in den letzten Wochen ihre Hilfe angeboten und wollten beispielsweise Tiere aufnehmen.»

Laut Patt war aber die Hilfe und das Interesse aus der Bevölkerung schon immer gross. «Vor allem private Personen unterstützen uns oft mit Material-, Futter-, oder Geldspenden.» Auf diese Hilfe sei der Betrieb aktuell aber stärker angewiesen als sonst. Denn die Einschränkungen führten in den vergangenen Wochen zu finanziellen Einbussen. Das bestätigt auch Selina Riedi, Co-Leitung im Bereich Administration und Finanzen: «Der Hotelbetrieb ist für uns eine wichtige Einnahmequelle. Durch die fehlenden Tierhotel-Buchungen werden unsere Finanzen komplett auf den Kopf gestellt.»

Den Tieren gehts gut

Betrachtet man die Seite der Hundebesitzer, dann fällt vor allem auf, dass viele Personen mehr Zeit mit ihren Haustieren verbringen, als vor dem Homeoffice. Wie geht es aber den Tieren dabei, wenn Frauchen und Herrchen vermehrt zu Hause sind? Patt meint: «Ich habe da schon verschiedene Sachen gehört. Ein paar Tiere geniessen es, wenn sie mehr Aufmerksamkeit von ihren Besitzern bekommen.» Es gebe aber auch Tiere, die beispielsweise oft ins Tierhotel kämen und Freude an anderen Tieren hätten. Diese seien momentan schon ein bisschen unterfordert.

Von Tierbesitzern, die in der aktuellen Situation überfordert sind, weiss Patt hingegen nichts. «Bei uns hat niemand nach Ratschlägen gefragt oder wollte sein Tier wegen der Krise abgeben.» Tiere seien von den Umständen auch nicht wirklich betroffen. «Bei uns im Tierheim geniessen sie es sogar sehr, dass wir ihnen mehr Zeit widmen können», betont Patt und fügt an: «Im Grossen und Ganzen ist also bei den Tieren kein Unterschied bemerkbar.»

Anna Panier arbeitet als Redaktorin bei Online/Zeitung. Sie absolvierte ein Praktikum in der Medienfamilie Südostschweiz und studiert aktuell Multimedia Production im Bachelor an der Fachhochschule Graubünden in Chur. Mehr Infos

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