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Die Anteilnahme nach dem Brand ist gross

Am Samstag um etwa 17 Uhr bricht im Hotel «Schwert» in Netstal ein Feuer aus. Rund 100 Personen von Glarner Blaulichtorganisationen waren im Einsatz. Der Schaden nach dem Grossbrand ist enorm, wie auch die Anteilnahme der Glarner.

Paul
Hösli
02.06.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Die Nachricht am Samstagnachmittag verbreitete sich in Windeseile: Der Dachstock des Hotels «Schwert» in Netstal steht um etwa 17 Uhr in Flammen. Auf Facebook werden von Teilnehmern Livebilder gezeigt. Der Schock bei der Glarner Bevölkerung ist gross, wie auch die Anteilnahme zwei Tage nach dem verheerenden Brand, wie ein Blick auf Facebook zeigt. «Mein Herz blutet» oder «das ist grauenhaft und traurig», lauten einige der Kommentare. «Hoffentlich hat sich niemand verletzt»: Die Gedanken der Glarnerinnen und Glarner sind beim Wirtepaar oder Personen, welche sich bei Brandausbruch im Gebäude befanden.

«Wir sind froh, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind», gibt das Wirtepaar Marlène und Jürg Weber auf Facebook gleich selber Entwarnung. Die Kantonspolizei Glarus bestätigt, dass beim Brand keine Menschen verletzt wurden. Eine Person, welche sich bei Brandausbruch im oberen Stock aufhielt, konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen, wie einer Mitteilung der Polizei zu entnehmen ist.

Die ganze Bandbreite untersuchen

Die Ermittlungen der Kantonspolizei Glarus bezüglich der Brandursache laufen derzeit. «Heute wird der kriminaltechnische Dienst weitere Abklärungen treffen», sagt Urs Gwerder, Pikettchef bei der Kantonspolizei Glarus. Es werde die gesamte Bandbreite der Brandursachen abgeklärt. «Es könnte ein technischer Defekt gewesen sein. Aber auch Brandstiftung kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden», so Gwerder weiter. Gegen Mitte oder Ende Woche wisse man sicher mehr, «zumindest eine Tendenz, in welche Richtung es gehen wird», sagt Urs Gwerder. «Wir wollen einen guten Job machen, damit die Brandursache schnell geklärt werden kann. Auch um allfälligen Gerüchten einen Riegel zu schieben, was sicher auch im Interesse des Besitzers ist.»

«Brandstiftung kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden.»

Der Sachschaden ist gross, nicht nur die Flammen beschädigten das Gebäude erheblich, auch der Wasserschaden ist gross. «Eine Zahl können wir derzeit nicht nennen, aber der Schaden wird enorm sein», befürchtet Urs Gwerder.

Rund 100 Personen im Einsatz

Das Feuer wurde um etwa 16.55 Uhr von Passanten entdeckt, welche umgehend Alarm schlugen. Die Feuerwehr Glarus rückte mit mehreren Kompanien aus und konnte laut der Kantonspolizei Glarus den Brand rasch unter Kontrolle bringen. Die Rauchentwicklung war enorm, wie Videos und Fotos aus Netstal zeigen. Die Feuerwehrleute bekämpften das Feuer vom Boden und aus der Luft – es waren zwei Hubretter im Einsatz.

Insgesamt waren zirka 100 Personen im Einsatz, von Feuerwehr über Sanität bis zur Polizei. «Wir mussten Bewohner aus angrenzenden Häusern evakuieren, zu ihrer eigenen Sicherheit», sagt Urs Gwerder. Durch den Einsatz musste der Verkehr in Netstal von der Polizei teilweise umgeleitet werden.

Wirtepaar bedankt sich

«Das Restaurant und Hotel bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Mehr Informationen folgen zu gegebener Zeit. Danke für euer Verständnis», schreiben Marlène und Jürg Weber auf Facebook. «Wir wünschen euch viel Kraft in dieser schwierigen Zeit», «Unsere Gedanken sind bei euch» oder «Wir drücken euch ganz fest die Daumen, dass alles gut kommt», trösten die Facebook-Nutzer das hart getroffene Wirtepaar Weber.

«Danke, danke, danke. Es tut einfach nur gut, so viel Anteilnahme zu erhalten. Vielen Dank für die mitfühlenden Worte», bedankt sich das Wirtepaar bei den vielen Kommentarschreibern. Gesundheitlich würde es ihnen gut gehen, schreiben Marlène und Jürg Weber weiter. «Das ‘Schwert’ sieht aber nicht gut aus.»

 

Paul Hösli ist Redaktor bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Wenn er keine Artikel über das regionale Geschehen verfasst, produziert er die Zeitung. Zudem ist er der Stellvertreter von Ruedi Gubser für das Ressort Sport. Er ist seit 1997 bei der «Südostschweiz», im Jahr 2013 wechselte er intern von der Druckvorstufe in die Redaktion. Zuerst in einem 40-Prozent-Pensum und seit 2016 zu 100 Prozent. Mehr Infos

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