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Die erste RhB-Dampflok ist bald wieder «on track»

Eine grosse Spendenaktion für die erste und älteste Dampflok der Rhätischen Bahn aus dem Jahr 1889 ist abgeschlossen. Bahnbegeisterte aus elf Nationen haben fast eine Million Franken gespendet.

Südostschweiz
16.03.21 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit

Der Verein Dampffreunde der Rhätischen Bahn aus Bonaduz und der Samedaner Club 1889 haben 2018 unter dem Motto «Unsere Nr. 1 braucht Kohle» damit begonnen, Geld zu sammeln, um die Dampflokomotive Rhaetia wieder in Betrieb zu nehmen, wie die Projektgruppe Rhaetia in einer Mitteilung schreibt.

Demnach haben Bahnliebhaber und Technikinteressierte aus Graubünden, der Schweiz und dem Ausland ihre Portemonnaies sehr grosszügig geöffnet für die erste und älteste Dampflok der Rhätischen Bahn (RhB), die seit 2014 stillgelegt ist und auf bessere Zeiten wartet.

Anfang 2021 waren rund 940'000 Franken zusammengekommen. Die Initianten sind überrascht, dass die Spendenaktion bereits nach zwei Jahren beendet werden kann.

Die RhB half mit beim Kohle-Sammeln

Zum Start der Aktion schenkte die RhB der Projektgruppe grossflächige Werbung auf einer ihrer aktuellen Lokomotiven. Diese modernere elektrische RhB-Lok war eine gute Spendenbotschafterin und wurde «Kohle-Lok» getauft, wie es in der Mitteilung weiter heisst.

 

Die Kohle-Lok (rechts) und eine historischen Elektrolok 353 von 1914.
Die Kohle-Lok (rechts) und eine historischen Elektrolok 353 von 1914.
PRESSEBILD

Spontane Solidarität und originelle Unterstützung

Bereits wenige Wochen nach der Lancierung der Kohle-Lok wurden deutsche Modellbahnhersteller auf die Spendenaktion aufmerksam. Sie waren spontan bereit, die Werbelok in unterschiedlichen Massstäben zu produzieren und jeweils einen Teil des Verkaufserlöses in den Spendentopf der Projektgruppe zu legen.

Spenden sammelten zudem die Besucher des Schierser Dorffests sowie die Passagiere und Sponsoren einer zweitägigen Spendenfahrt mit einem Dampf-Extrazug im September 2019. Nebst diesen grossen Events und Partnerschaften gab es laut Mitteilung zudem unzählige kleinere Aktionen und Anlässe, die dazu beitrugen, das Spendenziel zu erreichen. Die letzten sechzig Franken habe ein bahnbegeisterter Zehnjähriger gespendet.

Baldiger Start der Arbeiten

Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte kann die Projektgruppe die Hauptarbeiten der Aufarbeitung der Lok in Angriff nehmen und in Auftrag geben: Der Kessel muss in Grossbritannien mit einer neuen Kupfer-Feuerbüchse ausgestattet werden. Diese Energiezentrale der Dampflok, da wo das Feuer während der Fahrt brennt, muss sorgfältig und mit viel Knowhow durch erfahrene Fachleute neu hergestellt werden, wie es heisst.

Wichtige Kleinteile der Dampflok-Bedienung haben Mitglieder des Club 1889 in den letzten Monaten aufgearbeitet. So zum Beispiel den historischen Geschwindigkeitsmesser und zahlreiche Ventile und Steuerelemente des Dampfkessels. (dje)

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