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Ein Königreich voller Fantasie

Kristina
Schmid
17.04.20 - 04:30 Uhr

Beginnt das Chaos jeden Tag von vorn, sagen wir: Herzlich Willkommen im Familienleben. Unser Alltag reiht verrückte, bunte, profane und ab und zu unfassbar perfekte Momente aneinander. Das Leben als Mama oder Papa ist eine aufregende Reise, auf die wir Euch nun mitnehmen. Ganz nach dem Motto: Unser Alltag ist ihre Kindheit.

Unser Kinderzimmer – und ich nenne es bewusst unser – ist ein kleines Königreich voller Fantasie geworden. Wir alle lieben es, uns dort aufzuhalten. Insbesondere unser Sohn. Wollte er früher fast ausschliesslich im Wohnzimmer spielen, hält er sich jetzt fast ausschliesslich in seinem Kinderzimmer auf. Ein gutes Zeichen. Gerade jetzt in diesen Zeiten, da wir viel Zuhause sein müssen. Hier kann er sich austoben, kreativ entfalten und ausruhen. Hier schläft und kuschelt er nicht nur sehr oft, hier spielt er auch viel.

Es war vor wenigen Wochen, als ich bemerkte: Das Babyzimmer wird seinen Bedürfnissen nicht mehr gerecht. Es muss einem Kinderzimmer weichen. Ich bin niemand, der ständig neue Sachen fürs Kinderzimmer kauft. Der ständig das Bedürfnis hat, etwas zu verändern. Der das Gefühl hat, ein Zimmer müsse jeden Tag aufs Neue Spannendes fürs Kind bieten. Es gibt zu Genüge Mamas auf Instagram, die sich im Kinderzimmer selbst verwirklichen. Ich bin keine davon. Aber ich liess mich von ihnen inspirieren.

Ich suchte wochenlang nach geeigneten Spielsachen, Möbeln und Dekorationen. Ich wollte, dass alles miteinander harmoniert. Weil ich wollte, dass sich unser Sohn da drin wohlfühlt und gerne in seinem Kinderzimmer Zeit verbringt. Gleichzeitig wollte ich aber auch ein Zimmer, das ich zumindest bis zum Schuleintritt nicht erneut völlig neu möblieren und umstellen muss. Es sollte also auch ein Zimmer sein, das sich unkompliziert verändern lässt und «mitwachsen» kann. Schliesslich ändern sich die Bedürfnisse heranwachsender Kinder schnell.

Und da sind wir nun. Im Nachhinein kann ich sagen: Der Zeitaufwand hat sich gelohnt. Nicht nur, weil es jetzt ein Kinderzimmer ist, in dem unser Sohn freiwillig auch alleine Zeit verbringt. Sondern auch deshalb, weil mir ein stimmiges Gesamtbild in jedem Raum unseres Hauses am Herzen liegt. Ich liebe Kleinigkeiten, die jeden Raum zu etwas Besonderem machen. Und ich denke, das ist uns gerade im Kinderzimmer gelungen.

Und nein. Es ist überhaupt nichts verkehrt daran, wenn man ein Kinderzimmer nicht nach einem bestimmten Motto einrichtet. Wenn man sich nicht diesem Wahn hingibt, ein ebenso perfektes Kinderzimmer einzurichten, wie es zurzeit so viele Mamas auf den Sozialen Netzwerken eben tun. Ich für meinen Teil habe es nicht gemacht, um es irgendwo zu zeigen. Sondern ausschliesslich deshalb, weil es mir Spass machte – und weil ich es mir für unseren Sohn wünschte. Meine Eltern hatten nicht die finanziellen Möglichkeiten, uns DAS Kinderzimmer einzurichten. Wir hatten auch nicht viele Spielsachen. Und trotzdem fehlte es uns an nichts. Aber ich wollte etwas machen, das ich mir in meiner Kindheit lediglich vorstellen konnte: Ein Königreich voller Fantasie kreieren. Und das war toll.

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