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Reisewarnung

Christian
Ruch
14.12.19 - 04:30 Uhr

In «Ruchs Rubrik» beleuchtet Christian Ruch Bedenkliches, Merkwürdiges und Lustiges aus der Region Südostschweiz. Das alles einmal wöchentlich und mit viel Esprit und Humor. Ob Politik, Kultur, Wirtschaft oder Sport – in Ruchs Rubrik hat all das Platz, was sich mit einem Augenzwinkern betrachten lässt.

Falls Ihnen das dauernde «Leise kriselts im Keks» auf denselben geht und Sie über die Festtage zu entfleuchen gedenken, stellt sich natürlich die Frage, wohin. Um da ein bisschen Entscheidungshilfe zu leisten, werden regelmässig Reisewarnungen veröffentlicht. So auch heute in Ruchs Rubrik. Hier also die Top drei der riskantesten Reiseziele.

Platz drei: Deutschland. Ein gewagtes Ferienziel, wenn Sie mit der Deutschen Bahn verreisen. Da sieht die Bescherung wahrscheinlich so aus, dass Sie aufgrund von Änderungen im Betriebsablauf die Schwiegermama in Neustadt am Rübenberge dieses Jahr gar nicht mehr zu Gesicht bekommen, was aus Ihrer Sicht vielleicht nicht so schlimm ist. Doch 72 Stunden in einem kalten, dunklen Zug zu sitzen und aufgrund der dschungelähnlichen Verhältnisse im deutschen Handy-Netz weder ein Taxi noch eine warme Mahlzeit bestellen zu können, macht selbst schwiegermamafreie Feiertage zur Nervenprobe. Zumal wenn sich Ihr Sitznachbar als sächsischer AfD-Anhänger outet und meint, dass beim Adolf die Züge viel pünktlicher waren.

Platz zwei: England. Hier ist der Weihnachtsmann – bekanntlich in Rovaniemi wohnhaft, damit Finne und EU-Bürger – nicht mehr erwünscht. Der Ersatz, ein wirrer britischer Blondschopf namens Boris, verspricht zwar derzeit auch allerhand gute Gaben, ist aber eher so der Typ Clown für Kindergeburtstage. Möchten Sie dennoch zum X-Mas-Shopping nach London, sollten Ihre minderjährigen Töchter unbedingt männliche Mitglieder des Königshauses meiden. Sie wissen schon: Der Andy ist randy!

Platz eins: Graubünden. Ja, das ist schockierend, aber Weihnachten ist bekanntlich die Zeit der Familienkräche und dann liegt es durchaus drin, dass unsere eifrige Kantonspolizei vorbeischaut, Ihnen Handschellen anlegt, die Augen verbindet und Sie in die Psychiatrie verfrachtet. Dort wird man Ihnen zwar im Rahmen des Möglichen stimmungsvolle Weihnachten bieten, auf Skispass und Röteli müssen Sie allerdings verzichten.

Mein Tipp: Reisen Sie doch an Heiligabend mit der menschenleeren S4 von Sargans via St. Gallen-Uznach zurück nach Sargans. Pfeifen Sie auf all die Ferienflops! Oder wie man in der S4 so schön sagt: lieber Mogelsberg als Mogelpackung!

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