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Porta Alpina: Wenn Narren Irre leiten

Man glaubt es kaum, die im Gotthardgranit versenkt geglaubte Porta Alpina wird von einer unheiligen Allianz teils christlicher Politiker und bereits auf Wolken schwebender Touristiker wieder einmal heraufbeschworen. Nachdem ein selbsternannter Pharao dank öffentlicher Gelder den touristischen Zusammenschluss zwischen Andermatt und dem Tujetsch erwirkt hat, wollen nun regionale Politiker die vermeintliche Goldader im neuen Gotthardtunnel anzapfen. Wer glaubt, die Porta Alpina könne eine «einmalige touristische Attraktion für die ganze Schweiz» (Cheftouristiker Martin Vincenz) werden, ist ein Narr. In Paris oder London gibt es je über 100 U-Bahn-Stationen. Hat man je gehört, sie seien eine Touristenattraktion? Sie führen zu solchen: Eiffelturm, Oxford Street usw., Touristen-Hotspots erster Güte. Und Verkehrsminister Mario Cavigelli irrt, wenn er behauptet, der Gotthard-Basistunnel sei für den Personen- und nicht für den Güterverkehr gebaut worden. Im Vordergrund stand immer das Verlagerungsziel des Bundes, die Güter auf die Schiene zu bringen. Den Personenverkehr zu beschleunigen, ist ein wichtiger Zweitnutzen. Und die grosse Herausforderung, den schweren Güterverkehr und den schnellen Personenverkehr in die gleiche Röhre zu bringen, haben die SBB vorbildlich gemeistert. Das Verlagerungsziel muss jetzt endlich erreicht werden. Noch fahren täglich über 1000 Laster zuviel über die Strassen. Das hat Priorität, nichts anderes. Daran sollten unsere Politiker arbeiten, damit zum Beispiel die wirklich für den Tourismus gebaute San-Bernardino-Strasse endlich frei wird von stinkenden, langsamen Lastwagen aus Ost- und Westeuropa.

Raimund Hächler
24.06.20 - 14:33 Uhr
Leserbrief
Ort:
Chur
Zum Artikel:
Hoffnung auf Porta Alpina ist zurück, Ausgabe vom 23. Juni 2020
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Super, Raimund Hächler, köstlich, wie Sie die Provinzplatzhirsche abhalftern. Einen der desaströsesten finde ich CVP-Nationalrat Candinas. Und der ägyptische Sonnenkönig meint vermeintlich, er brüte das Ei des Kolumbus dort aus. Skilifte, obwohl Sibirien bis 38 Grad hat derzeit, wie innovatief finde ich das denn.
https://www.watson.ch/leben/sbb/476077278-hohe-feinstaubbelastung-am-zu…
Wer die Dreckluft der S-Bahn (nicht nur Zürich-Hauptbahnhof) kennt (das Gegenteil von Luftkurorten), wird die Porta (Türe lieber geschlossen lassen) Alpina weise dem Güterverkehr überlassen. Dem Oberland bis Andermatt fehlen einfach die USPs, Essentials. Das, was wir bräuchten, wie beispielsweise:
The Air (Gegenteil von I Can't Breathe):
https://www.youtube.com/watch?v=7duPNQCp-w4