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Was Jacht- und Zweitwohnungsbesitzer gemeinsam haben

Viele Zweitwohnung in Graubünden stehen die meiste Zeit des Jahres leer. Wie man diesem Umstand entgegenwirken kann, hat die FHGR untersucht – und eine mögliche Lösung am Meer gefunden.

Südostschweiz
28.07.20 - 04:30 Uhr
Tourismus
St. Moritz
Viele Zweitwohnung stehen die meiste Zeit leer - so wohl auch hier in St. Moritz.
ARCHIVBILD

Wer an einem der Tourismus-Hotspots in Graubünden eine Ferienwohnung oder gar ein Ferienhaus besitzt, verbringt in aller Regel zwischen fünf und sieben Wochen am Ferienort. Den Rest des Jahres stehen die Immobilien oft leer. Dabei wäre es möglich, die Wohnung oder das Haus während der restlichen Monaten weiter zu vermieten. Das Institut für Tourismus und Freizeit der Fachhochschule Graubünden (FHGR) hat nun anhand eines Projekts zur Vermietung von Superjachten untersucht, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Zweitwohnungsbesitzer motiviert werden können, ihre Immobilie weiterzuvermieten.

Parallelen zwischen Luxusjachten und Ferienwohnungen

Von allen Luxusjachten auf der Welt wird nur ein Drittel zu Vermietung angeboten. Nebst ökonomischen Gründen, die sich unter anderem in Form von hohem administrativem Aufwand zeigen, sind es offenbar psychologische Motive, die Jachtbesitzer – und wohl auch Zweitwohnungsbesitzer – davon abhalten, ihre Immobilie weiter zu vermieten, wie die FHGR in einer Mitteilung schreibt. Dies seien vor allem Eingriffe in die Privatsphäre, limitierte Flexibilität in der Eigennutzung, Prestigeverlust sowie mögliche Schäden an persönlichen Gegenständen, die durch die Fremdvermietung entstehen könnten.

Vertrauen als Grundlage

Das Vermieten der eigenen Wohnung sei Vertrauenssache. Vermieter wollen demzufolge grösstmöglichen Komfort und Sicherheit in der Abwicklung der Vermietung. «Folglich müssen alle anfallenden Aufgaben von einer Koordinatoren-Rolle verwaltet werden», heisst es in der Mitteilung weiter. Exzellenter Service sei die Grundlage für Vertrauensbildung: «Auch wenn die Digitalisierung Kommunikations- und Administrationshürden reduziert, ist in diesem Rahmen die menschliche Dienstleistung immer noch Hauptmotor erfolgreicher Geschäftsbeziehungen.» Seien diese Voraussetzungen erfüllt, komme der Rest von selbst, denn «zufriedene Vermieter generieren zufriedene Mieter. Und dies gilt offenbar in den Bergen, wie zu Wasser. (dje)

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