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Bondo bleibt Sperrgebiet

Noch gibt es keine Spur von den Vermissten und am Piz Cengalo drohen weiterhin Felsabbrüche. Die Bündner Behörden informierten an einer Medienkonferenz, dass das Dorf Bondo bis mindestens Freitag gesperrt bleibt.

24.08.17 - 18:06 Uhr
Ereignisse

Was bisher bekannt ist:

• Am 23.8.2017 um 9.30 Uhr lösen sich 4 Mio. Kubikmeter Fels am Piz Cengalo
• Der Felssturz löst Murgänge aus, die bis ins Tal vordringen

• Mehrere Gebäude sowie die Kantonsstrasse werden verschüttet
• Das Dorf Bondo wird vollständig evakuiert
• Aktuell werden 8 Personen vermisst
• Von weiteren Vermissten ist auszugehen
• Bondo bleibt bis mindestens Freitag um 10 Uhr gesperrt
• Am Piz Cengalo sind 1 Mio. Kubikmeter Fels immer noch in Bewegung
• Betroffene sowie Angehörige melden sich bei der Hotline unter 081 822 60 64

Ticker

Evakuierte sowie Leute, die Personen im betroffenen Gebiet vermuten, melden sich bitte an die Hotline: 081 822 60 64.

Das war die Medienkonferenz zum aktuellen Stand der Dinge im Bergell. Morgen, Freitag, um 10 Uhr gibt es eine nächste Lagebeurteilung.

Auf die Frage, ob die intensive Forschung am Berg nicht die Notwendigkeit eines weiteren Auffangbeckens weiter oben im Gebirge auf den Plan rief, heisst es, dass solche Massen auch nicht mit einem weiteren Becken aufgehalten werden könnten.

Die Ursache des Bergsturzes ist eine Kombination von mehreren Faktoren. Unter anderem Kluftwasser und Permafrost, der in Felsspalten einen enormen Druck ausübte.

Karten mit markierten Gefahrengebieten und gesperrten Wegen waren im Tal verteilt. Daher konnten Wanderer eruieren, wo sich die Gefahrenzonen befinden.

Morgen um 10 Uhr wird es eine neue Lagebeurteilung geben. Bis dahin kann niemand zurück ins Gebiet - auch nicht, um persönliche Effekten zu holen. Falls jemand Medikamente oder ähnliches benötigt, können diese im Spital bezogen werden. Entsprechende Massnahmen wurden eingeleitet.

Eindrücklich: Die 4 Millionen Kubikmeter entsprechen nur einer kleinen Ecke des Felsmassivs des Cengalo.

Zur Differenzierung: Der Bergsturz selbst erreichte das Dorf Bondo nicht. Es waren Murgänge, die bis nach Bondo vorgestossen sind. Desweiteren muss mit weiteren Murgängen gerechnet werden. Diese können einerseits in den im Gebirge entstandenen Seen oder aus dem Gletscherwasser entstehen.

Der Bergsturz vom 23.8.2017 war zirka 3-mal so gross wie der Bergsturz von 2011. 

Der Berg Cengalo wurde seit dem letzten Felssturz 2011 stark überwacht. Daher stimmten die Berechnungen zu einem eventuellen Vorkommnis auch mit dem aktuellen Ereignis überein. Insgesamt sind nun ca. 5 Millionen Kubikmeter Gestein niedergegangen.

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