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Regierungsrat Rathgeb in Bondo: «Es ist schwierig, Worte zu finden»

An der Medienorientierung in Promontogno am Samstagnachmittag dankte Regierungsrat Christian Rathgeb der Bevölkerung in Bondo.

Philipp
Wyss
26.08.17 - 15:05 Uhr
Ereignisse

Der Bündner Regierungsrat Christian Rathgeb sagte an der Medienorientierung in Promontogno: «Es isch schwierig, Worte zu finden hier in Bondo.» Dass die Vermisstensuche eingestellt wurde, sei aufgrund der Lage nachvollziehbar, so Rathgeb. Im Namen der Bündner Regierung wünschte er den Angehörigen der nach wie vor acht Vermissten viel Kraft.

Dank der Prävention und dem Mut zu Investitionen sei in der Gemeinde Bondo nicht noch Schlimmeres geschehen, so Rathgeb weiter. Alsdann danke er Gemeindepräsidentin Anna Giacometti für ihren Einsatz in den vergangenen Jahren und insbesondere in den letzten Tagen.

Weitere Felsabbrüche und Murgänge erwartet

Am Mittwochvormittag hatte sich eine gewaltige Felsmasse vom 3369 Meter hohen Piz Cengalo, der an der Grenze zu Italien steht, gelöst. Vier Millionen Kubikmeter Gestein donnerten ins Val Bondasca, einem Seitental des unteren Bergells. Nach einem erneuten Murgang, der am Freitagnachmittag das Dorf Bondo streifte, wurden die Rettungs- und Aufräumarbeiten vorerst eingestellt. Am Samstagmorgen wurden nur nötigste Sicherungsarbeiten unten im Tal vorgenommen.

Im betroffenen Gebiet ist mit weiteren Felsabbrüchen und Murgängen zu rechnen. Die Lage werde laufend neu beurteilt. Alle Einsatzkräfte stünden nach wie vor im Einsatz. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass die nach dem Bergsturz vermissten acht Personen von den herabstürzenden Felsmassen erfasst worden.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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Merkwürdig hölzerner Auftritt des Regierungsrates. Es wird das Ende der Suche nach den Vermissten verkündet und damit die Hoffnung auf ein Überleben aufgegeben. Zwar kann jeder nachvollziehen, dass es kaum andere Optionen gibt. Dennoch wirkt es seltsam, wenn von offizieller Seite dann viel mehr Worte dafür verwendet werden, die Einsatzkräfte zu loben und Komplimente zu verteilen. Ich ziehe nicht in Zweifel, dass es alle verdient haben, trotzdem finde ich das sehr ungeschickt.

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