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Spino und Sottoponte bleiben «Geisterfraktionen»

Die Ortsteile Spino und Sottoponte der Gemeinde Bregaglia sind der so genannten «roten Zone» im Evakuierungsplan zu den aktuellen Murgängen zugeordnet worden. Die Gebäude werden voraussichtlich zwei oder mehr Monate nicht bewohnt werden können.

Südostschweiz
04.09.17 - 16:41 Uhr
Ereignisse
Zurück bleiben Geisterdörfer.
Zurück bleiben Geisterdörfer.
ROLF CANAL

Die Einteilung in die «rote Zone» bedeutet für Spino und Sottoponte nichts anders, als dass sie bei jedem weiteren Murgang akut gefährdet sind. Bevor diese Gebiete wieder bewohnt werden können, müssten weitergehende Schutzmassnahmen getroffen werden. «Das Rückhaltebecken für Murgänge und das Flussbett der Maira müssen weitgehend leergeräumt sein, sodass Platz für grosse Mengen Murgangmaterial entsteht und das Flussbett der Maira wieder auf seinem ursprünglichen Niveau verläuft», erklärte Martin Keiser vom Amt für Wald und Naturgefahren am Montag gegenüber den Medien.

Giacometti als Übermittlerin

«Ich musste die Bewohner von Spino und Sottoponte heute leider informieren, dass sie für mindestens zwei Monate nicht in ihren Häusern werden wohnen können», bedauerte Gemeindepräsidentin Anna Giacometti. Auch in Bondo können die Gebäude in der blauen, also bereits überschwemmten, und in der roten Zone frühestens in zwei Monaten wieder bewohnt werden. «Für die Bewohner ist das schlimm, aber wir tun alles, sie in dieser misslichen Lage zu unterstützen», sagte Giacometti.

Am Mittwoch würden die evakuierten Bewohner von Spino und Sottoponte erstmals begleiteten Zugang zu ihren Häusern erhalten. Sie werden morgen Dienstag genauer zu den Modalitäten informiert. 

Nur vier Minuten

«Sofern die Häuser der roten und blauen Zone statisch sicher sind, können die Bewohner sie unter Begleitung von Einsatzkräften betreten», erklärte Martin Bühler vom Amt für Militär und Zivilschutz, der die Ereignisbewältigung im Führungsstab der Gemeinde leitet. «Aus Sicherheitsgründen müssen sie die rote oder blaue Zone jederzeit innerhalb von vier Minuten verlassen können. Diese Möglichkeit bedingt Tageslicht und gute Sicht im Gebiet des Piz Cengalo und dem Val Bondasca.» 

In Bondo, Spino und Sottoponte gibt es bis auf Weiteres keine Strom- und Wasserversorgung. Die Festnetztelefonie ist in Teilen von Promontogno, Bondo, Spino und Sottoponte derzeit nicht gewährleistet. 

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