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Katzenmörder in Riedern: Warum der Bolzen der Polizei nicht weiterhilft

Der Fall ist so rätselhaft wie tragisch: Anfang April wurde in Riedern ein Kater gefunden, der von einem Armbrustbolzen durchbohrt war. Die Suche nach dem Täter bleibt schwierig, wie die Polizei sagt.

Sebastian
Dürst
11.04.24 - 14:10 Uhr
Glarus
Das Mordinstrument: Mit diesem Armbrustbolzen wurde in Riedern ein Kater erschossen.
Das Mordinstrument: Mit diesem Armbrustbolzen wurde in Riedern ein Kater erschossen.
Bild Kantonspolizei Glarus
Am 3. April meldete die Kantonspolizei, dass in Riedern ein toter Kater gefunden wurde. «Aufgrund der Umstände muss davon ausgegangen werden, dass die Katze absichtlich getroffen wurde», heisst es in der Mitteilung dazu. Der Fall des toten Katers Schnurrli löste auch auf Social Media eine Welle der Empörung aus. 

Die «Glarner Nachrichten» haben zum Fall mit Armbrustexperte Jules Fäh, dem einstigen Schützenmeister der Armbrustschützen Weesen und Umgebung, gesprochen. Er vermutete, dass es sich beim Tatgerät aufgrund des vorgefundenen Bolzens um eine Armbrustpistole – und nicht etwa um eine Sportarmbrust handelt. Diese können für unter 400 Euro gekauft werden und unterstehen auch nicht dem Waffengesetz. Was die Suche nach dem Täter natürlich nicht einfacher macht. Richard Schmidt, Stabsoffizier bei der Kantonspolizei Glarus, bestätigt, dass die Polizei immer noch keine neuen Erkenntnisse zum Fall erhalten hat. Und er nennt auch das Problem der Polizei dabei: «Der verwendete Armbrustbolzen ist weit verbreitet, womit aus diesem keine gesonderten Rückschlüsse auf eine bestimmte Täterschaft gezogen werden können.»

Hinweise im Zusammenhang mit dem Delikt nimmt die Polizei per Telefon unter 055 645 66 66 entgegen. Wird der Täter oder die Täterin gefasst, ist eine Anklage wegen Tierquälerei im Sinne einer qualvollen Tötung und Sachbeschädigung möglich. Das Tierschutzgesetz sieht beim ersten Delikt eine Geldstrafe von bis zu 180 Tagessätzen oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor. 

Auch der Velo-Rowdy ist noch unbekannt

Wie Richard Schmidt von der Kantonspolizei sagt, gibt es auch zu einem zweiten schockierenden Kriminalfall im Kanton keine Neuigkeiten. Anfang Woche wurde bekannt, dass ein Velofahrer eine ältere Fussgängerin umgeworfen hat. Diese brach sich darauf den Oberschenkelhals. Durch den Zeugenaufruf hätten sich keine neuen Erkenntnisse ergeben, sagt Schmidt zu den «Glarner Nachrichten». 

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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