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Rechtsextreme in der Jungen SVP: Die Glarner Sektion distanziert sich von Sellner und Co

Innerhalb der Jungen SVP Schweiz tobt eine Grundsatzdiskussion um die Haltung zu Rechtsextremisten. Der Präsident der Glarner Sektion erklärt, warum ihre Partei sich distanziert.

Sebastian
Dürst
04.04.24 - 18:22 Uhr
Glarus
«Kein Platz für Extremisten bei uns»: Simon Toggenburger ist Präsident der Jungen SVP Glarus und distanziert sich von Rechtsextremismus.
«Kein Platz für Extremisten bei uns»: Simon Toggenburger ist Präsident der Jungen SVP Glarus und distanziert sich von Rechtsextremismus.
Bild Archiv
Der Grundsatzkonflikt bei der Schweizer Jungpartei entzündet sich an einem Österreicher: Martin Sellner ist ein 35-jähriger Rechtsextremer aus Wien. Er vertritt rassistische und antisemitische Positionen. Zum Beispiel ist er Vertreter der sogenannten Remigration, der massenhaften Ausschaffung von Menschen mit Migrationshintergrund in ihre Herkunftsländer. Welche Staatsbürgerschaft sie besitzen, spielt dabei keine Rolle. In die USA und nach Deutschland darf er nicht mehr einreisen. Die Strategiechefin der Jungen SVP Schweiz, Sarah Regez, hat sich im Jahr 2023 mit Sellner getroffen. Einige Kantonalsektionen solidarisierten sich auch mit Sellner, als dieser kürzlich in der Schweiz festgenommen wurde.

Auch das Verhältnis der SVP-Leute zur Jungen Tag, einer rechtsextremen Organisation in der Schweiz, wurde in diesem Zusammenhang diskutiert.

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Vor diesem Hintergrund entstand innerhalb der jungen SVP-Sektionen ein Richtungsstreit. Am Donnerstag nimmt auch die Junge SVP Glarus eine Haltung an. In einer Mitteilung schreibt die Jungpartei, man distanziere sich «deutlich und in jeglicher Form von Extremismus und der Solidarisierung mit Personen, die extremistisches Gedankengut schüren und streuen».

Die junge SVP Glarus stehe für eine sachliche Politik ein, die auf die wahren Anliegen und Herausforderungen der Schweizer Bevölkerung abziele, so die Mitteilung. «Wir werden uns weiterhin für eine freie, unabhängige und neutrale Schweiz und gleichzeitig gegen mehr Regulierung, wachsende Bürokratie und höhere Steuern und Abgaben einsetzen», heisst es weiter. Und zum Schluss: «Für Extremismus bleibt in unseren Reihen kein Platz.»

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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