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Als auch in Graubünden Bussen zurückgezogen wurden

Am Kerenzerberg wurden 600 mutmasslich ungerechtfertigte Bussen ausgestellt. Das kam in der Südostschweiz bereits früher vor – so etwa vor rund zehn Jahren in Graubünden. 

Nicole
Nett
16.01.24 - 13:20 Uhr
Graubünden
Während Bauarbeiten auf der A13: Im April 2014 wurden auf der Autobahn bei Zizers Bussen verteilt, welche im Nachhinein annulliert werden mussten. Grund war eine fehlende Verkehrstafel. 
Während Bauarbeiten auf der A13: Im April 2014 wurden auf der Autobahn bei Zizers Bussen verteilt, welche im Nachhinein annulliert werden mussten. Grund war eine fehlende Verkehrstafel. 
Bild Archiv

Ein Bündner Autofahrer wurde im Jahr 2021 auf der Kerenzerstrasse geblitzt, und damit war er nicht alleine: Weil er die Tempobusse nicht auf sich sitzen liess, deckte er 600 weitere mutmasslich ungerechtfertigte Bussen auf. Eine Tempo-50-Tafel war damals so ungünstig aufgestellt, dass sie kaum zu sehen war. Darum entschied das Glarner Obergericht: Die Bussen, die gegen rund 600 Autofahrerinnen und Autofahrer ausgesprochen worden sind, müssen aufgehoben oder reduziert werden. Dieser aktuelle Fall erinnert an ein ähnliches Ereignis, welches vor zehn Jahren in Graubünden stattgefunden hat.

Tafel am falschen Ort

Im April 2014 hat auch die Kantonspolizei Graubünden auf der Autobahn A13 bei Zizers Bussen verteilt, welche sie im Nachhinein annullieren musste. Grund dafür war eine Verkehrstafel, die an einem ungünstigen Ort stand. In einem Schreiben der Polizei an einen Betroffenen hiess es: «Da die Geschwindigkeitsreduktion auf 80 Stundenkilometer im Baustellenbereich nicht korrekt signalisiert war, ist die Busse ungültig und wird zurückgezogen.» Die Polizei hat sich in aller Form entschuldigt, denn niemand konnte gemäss der damaligen Meldung bei der Einfahrt Zizers die 80er-Begrenzung sehen, weil die entsprechende Tafel am falschen Ort stand. Zahlreiche Bussen mussten auch in diesem Fall zurückgezogen werden. Mediensprecher Roman Rüegg sind auf Anfrage keine weiteren Fälle in Graubünden bekannt, sicher ist aber: «Die Fälle am Kerenzerberg in Glarus und auf der Autobahn in Graubünden sind nicht dieselben.» Am Kerenzerberg konnte man die Tafel von der Sichtbarkeit her kaum sehen, in Chur stand sie nur am falschen Ort.

Habt ihr schon einmal eine Busse bekommen?

Auswahlmöglichkeiten

Nicole Nett schreibt und produziert hauptsächlich Geschichten für «suedostschweiz.ch». Die gelernte Kauffrau hat Multimedia Production studiert und lebt in der Bündner Herrschaft. Sie arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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Wie so hatt es auf der ganzen Prättigauer Strasse keine Achzigertafelen aufgestellt? Weder bei Einfahrten von dem Autobahnende bei Landquart bis Davos. Ich habe schon beobachtet das viele 100 und drüber fahren weil sie denken sie fahren auf der Autostrasse. Wäre gut wenn es 80 iger Tafel gibt. So würde diese Raserei vielleicht aufhören. Und man würde nicht immer so bedrängten und mit Lichthupen gedrängt. DANKA

Augen auf!
Heute Morgen bin ich von Landquart nach Schiers gefahren und habe SECHS HAUPTSTRASSTAFELN gezählt! Es ist also ganz klar ausgeschildert, dass es sich bei dieser Strasse um eine Hauptstrasse handelt, man somit nicht über 80 km/h fahren darf und die Leute wissen es auch! Dennoch fahren sie zu schnell und bremsen beim Blitzer, der sich unterhalb von Grüsch befindet, einfach ab.

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