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Beim «Märchenhotel» in Braunwald kann man bald auch ohne Eis Schlittschuh fahren

Vor zehn Jahren war es ein Eislabyrinth, das in Braunwald hinter dem «Märchenhotel» für Schlagzeilen sorgte. Dann folgte der Braunwal als Eisskulptur. In diesem Jahr wirds eine Schlittschuhbahn sein.

Martin
Meier
02.11.23 - 16:37 Uhr
Leben & Freizeit
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Schlittschuhfahren hat in Braunwald Tradition.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Schlittschuhfahren hat in Braunwald Tradition.
Archivbild

Lang ist es her, seit in Braunwald Runden und Pirouetten gedreht und Sprünge wie der Rittberger oder Axel aufs Eis gezaubert wurden. Vor der Kulisse des noblen Grand-Hotels, dem heutigen «Märchenhotel», zu den Klängen des berühmten Schlittschuhläufer-Walzers. Wohlgemerkt in Zeiten, in denen Katarina Witt, die erfolgreichste Eisprinzessin der Welt, noch nicht einmal in den Kinderschlittschuhen steckte und der Farbfilm noch nicht erfunden war. Das erste Eisfeld erhielt Braunwald nämlich bereits 1930.

Seither blieb der Eislaufsport der Sonnenterrasse mehr oder weniger erhalten. Mit Betonung auf weniger. Zum letzten Mal konnte neben dem «Märchenhotel» 2017 Schlittschuh gefahren werden. Danach kam für das Eis das Aus. Die immer wärmer werdenden Temperaturen haben die kalte Glätte ins Schwitzen gebracht. Was sich jetzt aber ändern soll. 

Nach «Skate am See» jetzt «Skate am Berg»

Das Hotelierpaar des «Märchenhotels», Nadja und Patric Vogel, hat für die diesjährige Wintersaison die Schlittschuhanlage des Vereins «Skate am See» angemietet, die in Weesen aufgebaut worden war. Eine Anlage, die nicht mehr dahinschmelzen kann, weil das «Eis» synthetisch ist, aus hochwertigen Kunststoffplatten besteht, die eine glatte Eisfläche imitieren. Dabei gleiten die Kufen über eine flüssige Gleitschicht, die das Kunststoffmaterial durch den Kufenkontakt freisetzt.

Null Franken Energiekosten

Für Furore sorgte eine wasser- und stromlos produzierte Schlittschuhfläche bereits 2016 an den Olympischen Sommerspielen in Brasilien, im House of Switzerland. Die Anlage in Braunwald soll allerdings etwas grösser werden. Entstehen soll ein 200 Quadratmeter grosses «Eisfeld» und ein 100 Meter langer «Eisweg». Dazu gehört auch eine gemütliche «Outdoor-Lounge», in der bei kalten Temperaturen heisser Glühwein serviert werden kann. Aufgebaut werden soll die Anlage auf dem Tennisplatz neben dem «Märchenhotel», dort, wo bereits in den 30er-Jahren die Schlittschuhläufer ihre Runden drehten. «Mitte Dezember soll das ‹Eisfeld› eröffnet werden und bis im März offenbleiben», sagt Patric Vogel. «Dies nicht nur für die Hotelgäste, sondern auch für die Touristen und die Bevölkerung», sagt Vogel. Schlittschuhe könnten vor Ort gemietet werden.

«Mitte Dezember soll das ‹Eisfeld› eröffnet werden und bis im März offenbleiben.»

Patric Vogel, Direktor «Märchenhotel»
«Skate am See» in Weesen wird zum «Skate am Berg» in Braunwald.
«Skate am See» in Weesen wird zum «Skate am Berg» in Braunwald.
Pressebild

In Weesen war das «Eisfeld» ein Renner. Allerdings hat der Kanton St. Gallen eine Einsprache gegen das Projekt «Skate am See» gutgeheissen. «Er ist der Ansicht, dass die Gemeinde bei der Baueingabe noch einige Gutachten hätte einfordern sollen und auch aufgrund des Ortsbildes das kantonale Amt für Kultur in die Beurteilung hätte miteinbezogen werden müssen», schreibt der Verein «Skate am See» auf seiner Website. In Braunwald ist man allerdings guter Dinge, dass das «Eisfeld» auch in den kommenden Jahren aufgestellt werden kann.

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