×

Erwiderung zum Leserbrief von Frau Weder, Davos vom 16.11.20

Sehr geehrte Frau Weder
Bitte erlauben Sie mir, dass ich Ihnen zu Ihrem Thema noch meine Meinung gegenüberstelle. Sie haben recht, dass nicht alle Angst vor dem Virus haben müssen. Die auferlegten Massnahmen wollen aber keine Angst schüren, sondern nur verhindern, dass so viele Kranke ins Spital kommen, dass man dort an die Kapazitätsgrenze gelangt und triagieren muss, wer noch eine Therapie erhält und wer nicht mehr. Siehaben auch recht, dass es in einem schlimmen Grippejahr fast so viel Tote gibt. Aber: Mit COVID sind es nur deshalb nicht mehr, weil eben strenge Massnahmen erlassen wurden, die die Übertragung signifikant reduzieren. Vergessen Sie auch nicht, dass wir selbst COVID wenig entgegen zu setzen haben. Grippetote liessen sich aber verhindern, wenn mehr Menschen sich impfen lassen würden.
Die Aussage, das Tragen einer medizinischen Maske führe zu einem Sauerstoffmangel, ist zum einen falsch, zum anderen müssten dann ja ärztliche Kunstfehler die Regel und nicht die Ausnahme sein, da ChirurgInnen schon seit Jahrzehnten den ganzen Tag mit Maske arbeiten.
Natürlich ist die aktuelle Situation psychisch belastend. Aber wir gehören einer verwöhnten Generationen an. Welches Leid mussten andere tragen durch Krieg, Hungersnöte und schlimmere Seuchen wie die Pest.
Vertrauen also auch Sie den vom Bund und Kanton verordneten Regelungen und vergessen Sie nicht, dass die Menschen, die sie erlassen, von uns gewählt worden sind. Es handelt sich hier also um einen demokratischen Prozess.
Wenn wir uns nur unserem Immunsystem und einem Gott anvertrauen, wären ja auch die Schulmedizin wie auch jede Form der komplementären Medizin entbehrlich. Gehen Sie denn nie zum Arzt?
Zum Schluss noch eine Bemerkung. Sie fühlen sich offensichtlich in Ihrer Freiheit eingeschränkt. Ja, das werden wir im Augenblick. Die Freiheit des Einzelnen muss aber immer auch die Freiheit der anderen im Auge haben. Wenn jemand in der RhB ohne Maske fährt, schränkt er die Freiheit der Mitreisenden ein

Thomas Rothe
17.11.20 - 19:59 Uhr
Leserbrief
Ort:
Feldis
Zum Artikel:
Leserbrief Weder vom 16.11.
Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.