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Bundesrätliche Untugend

Ich mache mir Sorgen über die politische Handhabung der Coronakrise zulasten der Alten. Was zählt wirklich, wirtschaftliche Interessen oder der Schutz der Gesundheit der älteren Bevölkerung? Utilitarismus oder Moral? Geld oder Tugend?
Der Bundesrat «analysiert» die hohe Sterblichkeit der Alten (bravo!) und macht sich, ach wie glaubwürdig, Sorgen. Da denke ich sofort an Heuchelei, Falschheit, Verlogenheit, schlechtes Gewissen, Untugend, Menschenverachtung, Interessenspolitik.
Angenommen, Frau Sommaruga steht hin und sagt: «Der wirtschaftliche Schaden bei einem optimalen Schutz der Alten wie im Frühling wäre zu gross. Ich bin mir bewusst über den «Kollateralschaden» (viele Tote in Altersheimen), den unser politischer pro-wirtschaftlichen Entscheid bewirkt. Weiter florierender Wohlstand für die arbeitenden Bürger hat für Bundesrat in dieser Krise Vorrang. Wir können es halt nicht allen recht machen». Wau! Würde ich sagen. Zwar menschlich verwerflich, aber ehrlich. Bundesrätliche Untugend gesellt sich zu Tugend. Ehrlichkeit wäre wenigstens zwar eine ungewöhnliche, aber lobenswerte Tugend.
So wie man redet, sollte man auch handeln. Unglaubwürdige Betroffenheit über die Todesfälle vorzelebrieren wie Sommaruga und dann trotzdem das wirtschaftliche Wohl vorziehen, das hat mit Tugend nichts zu tun. Sogar das politische Denken sollte in der Tugend enden. Aufrichtigkeit in der Coronakrise. Mut zeigen gegen die Lobbyisten der Wirtschaft. Dankbarkeit, was eben diese als Kollateralschaden bezeichneten Alten früher für uns geleistet haben.
Das Gewissen müsste siegen. Moral heisst doch, dass mein Handeln für alle Gesetz sein könnte, sollte, dürfte, lieber Bundesrat. Wenn die Alten nun zu Hunderten in wenigen Tagen von der AHV-Auszahlungsliste gestrichen werden können oder dürfen, kann dies doch nicht das Gewissen der Bundesräte beruhigen.
Die Tugend sollte Einzug nehmen in Politik und Wirtschaft. Bescheidenheit, Klugheit, Mut, Verteidigung der Schwachen, Menschlichkeit.

Christian Eberle
29.11.20 - 20:55 Uhr
Leserbrief
Ort:
Langwies
Zum Artikel:
Die verdrängten Todesfälle, GR 28.11.20,
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Herr Jean-Marie Zogg hat meinen Beitrag nicht richtig gelesen. Ich gebe ihm aber recht, dass es eine Wahrnehmungskrise gibt. Niemand weiss nämlich, woran die 1,46 Millionen Menschen (sogenannte Corona-Tote) wirklich gestorben sind. Sicher ist: Die Zahl der wirtschaftlich, sozial und psychisch schwer geschädigten Menschen übersteigt die Zahl von 1,46 Millionen bei Weitem!!!

Wenn die Kinder nicht zur Schule dürfen, wird das Ansteckungsrisiko für die Menschen im Alters- oder Pflegeheim nicht kleiner. Wichtig ist doch, dass sie die Grosseltern nicht besuchen!
Dasselbe gilt doch auch für die arbeitende Bevölkerung, denn alles kann nicht still stehen. Die AHV -Rente für die Pensionierten wird von der Wirtschaft finanziert!
Die Frage stellt sich doch, wie werden die Bewohner der Heime geschützt? Das Virus kann ja durch die Besucher übertragen werden - also müssen doch punktuell Massnahmen getroffen werden.
Vielleicht haben ältere Leute, die in der eigenen Wohnung leben, das kleinere Risiko. Sie können sich besser isolieren und den Einkauf von Jüngeren erledigen lassen.

Herr Christian Eberle lässt sich wie viele andere Menschen von der einseitigen Berichterstattung unserer Landesregierung täuschen. Es gibt keine Coronakrise, wohl aber eine unnötige Coronahysterie. In jedem Winterhalbjahr sterben alljährlich viele bereits zuvor geschwächte Menschen. Sie sind keine "Coronatoten", sondern sie sind alt oder leiden an einer Immunschwäche. Ich habe Verständnis, dass ältere Menschen sich vor Viren fürchten. Deshalb gibt es weltweit Bestrebungen, gefährdete Personen zu schützen, anstatt die Gesamtbevölkerung mit illegalen Zwangsmassnahmen zu terrorisieren. Da werden in Europa diktatorisch Hotels, Restaurants und Museen geschlossen. In der Schweiz darf ich Restaurants oder Museen nur mit Maske betreten. Jeder aufgeklärte Mensch weiss, dass eine solche Maske an solchen Orten kein Schutz vor Viren ist, sondern ein Feigenblatt für feige Politiker, die unter weltweitem Druck Massnahmen schaffen, mit denen man ein winziges Virus keinesfalls aufhalten kann. Als freier Bürger will ich mich frei bewegen dürfen. Wer Angst vor Viren hat, möge sich schützen und zu Hause bleiben.

Herr Hofer

Corona tötet, tötet und tötet. Junge und Alte. Das lässt sich schon an der "Übersterblichkeit" beweisen, siehe:

https://www.srf.ch/news/schweiz/corona-grafik-covid-19-tote-die-schweiz…

Mehr als 1,46 Millionen Corona-Infizierte sind bisher weltweit verstorben! Davon 4030 schweizweit!

Und Sie behaupten "es gibt keine Coronakrise". Ich behaupte: Es gibt eine Wahnehmungskrise! Aber dagegen wird es nie einen Impstoff geben. Fehlende Wahrnehmung wird unheilbar bleiben!

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