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Churer Alt-Stadtrat als Mediator fürs Bündner Kunstmuseum

Die Reorganisation der Leitung des Bündner Kunstmuseums wird unter Einbezug eines Mediators vertieft analysiert.

Südostschweiz
26.06.17 - 20:31 Uhr
Politik

Die am 20. Juni 2017 verkündete Sistierung der Reorganisation der Leitung des Bündner Kunstmuseums gibt dem Erziehungs-, Kultur- und Umweltschutzdepartement (EKUD) in den kommenden Sommerwochen die Möglichkeit, die Organisation des Bündner Kunstmuseums noch einmal gründlich zu analysieren und daraus die entsprechenden Schlüsse zu ziehen.

Das EKUD wird für die anstehende Analysephase interne wie externe Anspruchsgruppen konsultieren und mit Offenheit an diesen Prozess gehen, schreibt es in einer Mitteilung. Im Rahmen der ersten Analyse beschränkte sich das Blickfeld auf die internen Abläufe. In der kommenden, zweiten Analyse wird das Blickfeld erweitert. Deshalb werden nun auch externe Anspruchsgruppen die Möglichkeit erhalten, sich einzubringen. Ziel ist es, durch Konsultativgespräche mit Organisationen des kulturellen Lebens des Kantons, externe Einschätzungen in die Gesamtanalyse einzubeziehen, schreibt das EKUD in der am Montagabend verbreiteten Mitteilung weiter.Gleichzeitig wurden auch der Bündner Kunstvereins informiert.

Definitiver Entscheid im Sommer

Diese Gespräche befinden sich bereits in Planung. Regierungsrat Martin Jäger hat sich zudem entschieden für diese Analysephase eine neutrale, anerkannte und sachkundige Person als Mediator beizuziehen. Diese Funktion wird Hans Hatz wahrnehmen. Als Mitglied des Stiftungsrates des Vereins «Kulturforschung Graubünden» und als ehemaliger Bankpräsident der Graubündner Kantonalbank sowie als alt Stadtrat (1977 bis 1988) verfügt Hatz laut der Mitteilung über langjährige Erfahrungen in kulturellen, politischen und unternehmerischen Fragen.

Hatz wird die Konsultativgespräche begleiten, Gespräche mit den Direktbetroffenen führen und am kompletten Analyseprozess teilnehmen. Die Leitung der Gesamtanalyse hat Regierungsrat Jäger. In dieser Funktion wird er bestrebt sein, den laufenden Prozess in den Sommerwochen abzuschliessen und einen definitiven Entscheid zu fällen. Dadurch kann die anspruchsvolle Situation möglichst zeitnah abgeschlossen und eine geeignete Lösung für die Leitung des Bündner Kunstmuseums gefunden werden.

Überraschende Kehrtwendungen

Völlig überraschend hatte Jäger Mitte Monat die Öffentlichkeit darüber informiert, dass es an der Spitze des Bündner Kunstmuseums im Zuge einer Restrukturierung zu einem personellen Wechsel im Direktorium kommt. Direktor Stephan Kunz übernehme die Aufgabe eines Hauptkurators, hiess in der 14 Zeilen-Meldung. Interimistisch für ein Jahr wurde die 36-jährige Nicole Seeberger zur Direktorin ernannt.

Nur ein paar Tage später machte Regierungsrat Jäger einen Rückzieher. Er gab wiederum überraschend bekannt, dass die Reorganisation der Leitung des Kunstmuseums sistiert sei. Die Organisation im Haus werde einer erneuten, vertieften Analyse unterzogen. Seither ist das Direktorium des Museums in personeller Hinsicht vakant.

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