×

«Während dem Wahlkampf wird emotionalisiert»

Es ging während den letzten Tagen gross durch die Medien: Der Vorwurf, dass die Kandidaten der Operation Libero mit einem Vertrag «gekauft» worden seien. Die beiden Bündner Unterstützten von Operation Libero widersprechen den Anschuldigungen.

Südostschweiz
03.09.19 - 11:23 Uhr
Politik
Grosser Rat Grossrat Dezembersession
Bei der Operation Libero fliesse kein Geld, betont FDP-Nationalratskandidatin Vera Stiffler.
OLIVIA AEBLI-ITEM

«Die Operation Libero sieht die Demokratie offenbar als Supermarkt. Der Verein ist die Kandidatinnen und Kandidaten gezielt angegangen und hat ihnen die Finanzierung von Werbung versprochen, wie aus einer Art Vertrag hervorgeht», schrieb die WOZ vergangene Woche.

Ursin Widmer (BDP) und Vera Stiffler (FDP) sind die Bündner, die von der Operation Libero unterstützt werden und Teil deren Kampagne «Wandelwahl» sind. Sie beide widersprechen den Vorwürfen gegenüber Radio Südostschweiz. Die Positionen würden sowieso den Politikern entsprechen.

Kein Vertrag, ein Fragebogen

BDP-Nationalratskandidat Ursin Widmer sagt, er habe nie einen Vertrag unterzeichnet. Die Kandidaten bekamen ein Fragebogen, «um zu schauen, ob man ähnlich tickt», so Widmer. Ausserdem sei den Kandidatinnen und Kandidaten von Beginn an klargemacht worden, dass kein Geld fliessen würde.

Dies bestätigt auch Vera Stiffler, Kandidatin für die FDP. «Um sich überhaupt zu finden hat Operation Libero einige Positionen definiert. Als wir angefragt wurden, entschieden wir natürlich darüber, ob wir zu diesen Positionen stehen.»

Der Fragebogen verfügte über die Antworten ja, eher ja, eher nein und nein. «Verschiedene Parteien unterstützen die Kampagne. Es ist parteiübergreifend. Diejenigen, die ‹nein› oder ‹eher nein› ankreuzen, bekennen sich auch nicht zur ‹Wandelwahl›. Folglich wären sie auch im falschen Programm.» Stiffler betont jedoch: «Die Ansichten der Kampagne sind so, wie ich seit neun Jahren politisiere und ich auch in Zukunft politisieren werde.»

Neu und weniger traditionell

Auch Gewerbeverbände unterstützen Kandidaten. Stiffler nennt das Beispiel Gewerbeverein. «Der Gewerbeverein Graubünden unterstützt uns Bürgerliche auch. Es geht um dasselbe. Deshalb fliessen aber keine Mittel, sondern wir werden von der Kampagne unterstützt.»

Dass die Kampagne von Operation Libero mehr Kritik oder Gegenwind bekommt, verstehe Widmer. «Ein Gewerbeverband ist natürlich relativ traditionell eingegliedert. Das Projekt ‹Wandelwahl› ist sehr neu und vielleicht weniger üblich.»

«Nicht alle freuen sich über die Operation Libero und das Projekt ‹Wandelwahl›», so Stiffler.

«Es wird emotionalisiert»

Widmer und Stiffler betonen aber die Zeit der Vorwürfe. «Man muss natürlich sagen, dass es Wahlkampfzeit ist. Während dem Wahlkampf wird mehr emotionalisiert. Da hört man einiges von allen Seiten», so der BDP-Kandidat Widmer. (so)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.

Es stellt sich die Frage, weshalb macht man den da mit, wenn es einen keinen Vorteil bringt, aus Solidarität zu Links, um noch ein paar Stimmen einzuheimsen, in der Presse kurz aufzufallen? Für mich bleiben es gekaufte Kandidaten, welche wohl so oder so kaum gewählt werden - hoffen wir zumindest.

Mehr zu Politik MEHR