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Bündner Neubauten sollen ihren eigenen Strom produzieren

Der Kanton Graubünden will, dass neue Häuser einen Teil ihrer Elektrizität künftig selbst produzieren. Um solche Investitionen zu fördern, sollen Steuerabzüge möglich werden.

Südostschweiz
30.01.20 - 12:09 Uhr
Politik
Fläsch Wakkerpreis
Dieses Haus in Fläsch macht es vor: So könnten die Häuser im Kanton künftig aussehen.
CLAUDIO GODENNZI/FOTOPOWER.CH

von Ines Biedenkapp

Klimaschutz ist derzeit in aller Munde. Auch die Regierung des Kantons Graubünden beschäftigt sich mit dem Thema. So wird der Grosse Rat in der kommenden Februarsession die Teilrevision des Energiegesetzes behandeln. Ziel der Vorlage ist es, den Verbrauch von fossilen Brenn- und Treibstoffen durch den Einsatz von erneuerbaren Energien massgeblich zu senken.

Nun hat sich die grossrätliche Kommission für Umwelt, Verkehr und Energie (KUVE) über die Revision vorberaten. Mit 10:1 stimmt die KUVE der Gesetzesvorlage zu, schlägt dem Grossen Rat aber zwei Ergänzungen vor.

Ausnahmen für Häuser mit viel Schatten

«Zum einen ist dies die Pflicht zur Eigenstromerzeugung für Neubauten, wie es auch die Regierung im Vernehmlassungsentwurf vorgeschlagen hatte», schreibt die Kommission in einer Mitteilung. Das heisst: Alle Neubauten sollen künftig einen Teil ihrer benötigten Elektrizität selbst erzeugen. Eine Ausnahme ist nur für Minergiebauten oder Gebäude an Standorten mit wenig Sonneneinstrahlung vorgesehen.

Zum anderen schlägt die Kommission vor, dass es einen Steuerabzug für Investitionen, die dem Energiesparen oder dem Umweltschutz dienen, eingeführt wird. Eine solche Regelung gibt es bereits in anderen Kantonen, wie etwa in Appenzell Ausserrhoden.

Minderheit stellt weitere Anträge

Eine Kommissionsminderheit stellt zudem weitere Anträge, die über die Wirkung des Gesetzesentwurfs hinausgehen. So sollen die Gemeinden im Kanton unter anderem dazu verpflichtet werden, ein eigenes Energiekonzept zu erstellen. Auch sollen elektrische Widerstandsheizungen und elektrische zentrale Wassererwärmer bis Ende 2035 ersetzt werden. Bei deren Ersatz sollen mindestens 20 anstelle von zehn Prozent des Energiebedarfs eingespart werden.

Auch will eine Minderheit der Kommission Ladesysteme für Elektrofahrzeuge fördern, indem es dafür neu einen Beitrag geben soll. Zudem soll ein Obligatorium für den Gebäudeenergieausweis bis 2030 eingeführt werden.

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