Maulkorb für Eleganti, Kündigung für Kopp
Der Churer Apostolische Administrator Peter Bürcher hat Martin Kopp per sofort als Delegierten für die Urschweiz aus dem Amt entfernt. Kopp verhielt sich in den Augen des interimistischen Bischofs nicht weisungsgerecht.
Der Churer Apostolische Administrator Peter Bürcher hat Martin Kopp per sofort als Delegierten für die Urschweiz aus dem Amt entfernt. Kopp verhielt sich in den Augen des interimistischen Bischofs nicht weisungsgerecht.
Kopp hatte sich zur Bischofsnachfolge im Bistum Chur öffentlich geäussert und damit gegen eine interne Regel verstossen, wonach alle Anfrage in dieser Sache an den Medienbeauftragten gehen, wie das Bistum Chur am Mittwoch mitteilte.
Zudem soll sich Kopp illoyal verhalten haben. Das Bistum wirft dem Delegierten für die Urschweiz vor, sich Mitte März in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» wertend zur anstehenden Bischofswahl geäussert zu haben. Er habe ein Eingreifen des Staats begrüsst, schrieb das Bistum.
Dadurch habe Kopp öffentlich eine Initiative unterstützt, die darauf abziele, die Freiheit des Apostolischen Stuhls und des Domkapitels bei der Wahl des neuen Bischofs einzuschränken. Kopp hat in den Augen von Administrator Bürcher jenes Mindestmass an Vertrauen verloren, welches notwendig ist, um die Aufgabe eines Delegierten des Apostolischen Administrators ausüben zu können.
Die Leitung des Büros des Regionalen Generalvikariats Urschweiz wird laut Bistumsangaben ab sofort und bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs von Chur Pfarrer Peter Camenzind, Schwyz, kommissarisch anvertraut.
Weihbischof Eleganti und das Coronavirus
Gemassregelt worden ist offenbar Weihbischof Marian Eleganti. Laut Angaben des Bistums waren dessen Stellungnahmen zur Corona-Pandemie nicht mit dem Apostolischen Administrator respektive mit dem Beauftragten für Medien und Kommunikation, Giuseppe Gracia, abgesprochen.
Entsprechend sei bei den Gläubigen und in der Öffentlichkeit Verwirrung über die diesbezügliche Haltung des Bistums Chur entstanden, hiess es. Eleganti darf sich laut Mitteilung deshalb in den Medien nur noch äussern im Einvernehmen mit Administrator Bürcher und dem Beauftragten für Medien und Kommunikation.
Bei einer dritten Personalie gab das Bistum bekannt, dass Josef Annen, Delegierter des Apostolischen Administrators für Zürich und Glarus, seine Demission auf Ende Juli einreichte. Annen wird am 25. Juli 75 Jahre alt. Zurücktreten wird er aber noch nicht. Annen kam mit Bürcher im Sinne einer geordneten Übergabe überein, noch zu bleiben, bis der neue Bischof im Amt ist.
Der Oberwalliser Peter Bürcher wurde im Mai letzten Jahres vom Papst zum Apostolischen Administrator des Bistums Chur ernannt. Der 74-Jährige folgte auf Bischof Vitus Huonder. Er wird die Diözese so lange leiten, bis ein neuer Churer Bischof gewählt ist. Bürcher war vorher emeritierter Bischof von Reykjavik (Island), also Bischof in Pension.
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In einer Firma hat man auch…
In einer Firma hat man auch das zu respektieren was der Chef sagt und wer nicht dem nachgeht wird auch gefeuert ist so.
Aber eben in einer Firma als Angestellte kann man auch nicht machen was man will
Haben diese Leute keine…
Haben diese Leute keine anderen Probleme? Einfach lächerlich. Nächste Austritte Garantiert!
Und wieder einmal wird ein…
Und wieder einmal wird ein Welt offener, liberaler Geistlicher mundtot gemacht und durch einen Erzkonservativen ersetzt. Quo vadis, katholische Kirche?