Die Sonne am Muttsee soll im grossen Stil genutzt werden

Die Axpo Power AG  plant, an der Staumauer des Muttsees in der Gemeinde Glarus Süd eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von zwei Megawatt auf einer Fläche von etwa 10'000 Quadratmetern zu erstellen. Das Baugesucht wurde Anfang des Jahres aufgelegt. Einsprachen wurden keine erhoben, wie es in einer Mitteilung des Kanton Glarus heisst.

 Weil die Leistung der geplanten Anlage so hoch ist, sei der Glarner Regierungsrat für die Bewilligung zuständig und habe diese nun auch erteilt. Sie ist für 40 Jahre nach der Inbetriebsetzung gültig. Die Gemeinde Glarus Süd hatte bereits Mitte Februar ihre Zustimmung zum Bau gegeben.

Landschaft soll geschützt werden

Zum Schutz der Landschaft werde die Axpo verpflichtet, spezielle Solargläser mit einer Antireflexionsschicht einzusetzen, heisst es in der Mitteilung weiter. Damit soll die Anlage weniger blenden. Durch die Lage in einer nach Süden offenen Geländekammer ohne Einsicht von bewohnten Gebäuden und mit Wanderwegen in einem grossen Abstand ist mit einer sehr geringen Beeinträchtigung der Landschaft zu rechnen. Weitere Auflagen zum Schutz der Fauna sowie der Kantonalen Natur- und Heimatschutzkommission müssen umgesetzt werden. Die Funktion der Talsperre und deren Sicherheit dürfe durch die Solarnutzung nicht beeinträchtigt werden, das sagen die Auflagen des Bundesamtes für Energie.

kWh – Kilowattstunde = Stromertrag
Kilowattstunden sind eine Masseinheit für Energie. Eine Kilowattstunde entspricht der Energie, die eine Fotovoltaikanlage mit der Leistung von 1 Kilowatt in einer Stunde erzeugen kann. Somit ist die Einheit Kilowattstunde ein Mass für den Stromertrag oder die Stromproduktion einer Photovoltaikanlage.

kWp – Kilowattpeak = Maximale Leistung
Die in der Fotovoltaik gebräuchliche Abkürzung kWp steht für das Leistungsmass Kilowatt-Peak. Es gibt an, welche Höchstleistung in Kilowatt eine Fotovoltaikanlage erbringen kann.

Stromproduzierende Anlagen mit einer Leistung von über einem Megawatt müssen eine jährliche Abgabe an den Kanton leisten. Bisher haben nur Wasserkraftanlagen diese Grenze übertroffen, doch auch die geplante Fotovoltaikanlage tut dies. Der Regierungsrat sieht das Projekt jedoch als Pionieranlage zur Untersuchung der Winternutzung der Sonnenergie im Hochgebirge, das in solchen Dimensionen in der Schweiz erstmalig ist, wie es heisst. Angesichts der grossen Bedeutung dieser relativ teuren Anlage für die Weiterentwicklung der Nutzung der Sonnenenergie, verzichte der Regierungsrat während der Bewilligungsdauer von 40 Jahren auf die jährliche Abgabe.

Fällig wird für die Anlage jedoch eine Bewilligungsgebühr von 30 Franken pro Kilowatt-Peak. Das sind in diesem Fall 60'000. (rac)