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EDA hat bereits 2000 Reisende in die Schweiz zurückgeholt

Die Rückholaktion des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) von Schweizern im Ausland dauert an. Bisher hat das EDA mit 13 Flügen aus Lateinamerika, Afrika und Asien rund 2000 Schweizerinnen und Schweizer zurückgebracht.

Agentur
sda
02.04.20 - 11:19 Uhr
Politik
Über 2000 Schweizer Reisende sind bereits mit Rückholaktionen des Aussendepartements in die Schweiz zurück geholt worden.
Über 2000 Schweizer Reisende sind bereits mit Rückholaktionen des Aussendepartements in die Schweiz zurück geholt worden.
KEYSTONE/Marwin Productions

Am frühen Donnerstagmorgen ist etwa ein Flug aus Yangon (Myanmar) in Zürich gelandet. Das EDA hat dabei neben 39 Schweizer Reisenden auch zahlreiche Staatsangehörige anderer europäischer Staaten in die Schweiz geflogen, wie es auf seiner Webseite mitteilte.

Am Mittwochabend ist zudem ein Flug aus Yaoundé in Kamerun mit 268 Passagieren aus der Schweiz und anderen europäischen Ländern in Zürich gelandet. Es war der zweite Flug aus Subsahara-Afrika.

Zurück geholt werden Personen, die ihre Rückreise wegen der Reisebeschränkungen wegen der Coronakrise nicht mehr selbst organisieren können.

Erholung fernab vom Flughafen

Besonders herausfordernd könne sein, wenn sich die Schweizerinnen und Schweizer an abgelegenen Orten fernab vom nächsten Flughafen erholen, sagt Johannes Matyassy, Chef der Konsularischen Direktion im EDA, im Interview mit der Zeitung «Blick». Diese müssten zuerst an einen Flughafen gelangen, was bei einer Ausgangssperre schwierig sei. In solchen Fällen brauche es diplomatisches Geschick.

Hinzu kommt die weltumspannende Lage. Das EDA sei sich Krisen zwar gewohnt, sagte Matyassy. Einen fast weltweiten Shutdown habe er aber noch nie erlebt. Das EDA habe daher zunächst den Betrieb hochfahren, Personal aus anderen Abteilungen hinzuholen und zahlreiche Antworten auf Fragen finden müssen, während die Behörde bereits mit Anfragen überschwemmt worden war.

Zuerst auf Eigenverantwortung gesetzt

Das EDA hat die Reisenden zunächst aufgefordert, selber zu versuchen, einen Rückflug zu organisieren. Ohne diese Eigeninitiative vieler würden noch mehr Leute auf einen Rückflug warten, sagt Matyassy. Erst in einer zweiten Phase hat das EDA die Rückflüge gestartet.

Wie viele Schweizerinnen und Schweizer sich noch im Ausland befinden, konnte Matyassy nicht genau sagen. Auf der Reise-App des EDA seien noch fast 13'000 Reisende registriert. Doch nicht alle hätten ihre Angaben dort hinterlegt, die Dunkelziffer dürfte damit hoch sein. Matyassy ruft Schweizer Reisende auf, sich in der Travel-Admin-App zu registrieren, damit die Rückreisen besser organisiert werden können.

Finanzhilfe für Gestrandete

Derweil gibt es Personen, die derzeit nicht zurück kommen können. Sie müssen sich vor Ort zunächst selber organisieren. Wer aber Probleme hat, auch finanzielle, kann sich an die Schweizer Vertretung wenden. Diese schaut dann, wer sich Geld aus der Schweiz zusenden lassen kann und wer wirklich bedürftig ist.

In «einigen wenigen Fällen» sei bereits eine solche Finanzhilfe geleistet worden, sagte Matyassy. Zahlen konnte er jedoch nicht nennen. Innerhalb Europas betrage die Limite 600 Franken, in anderen Ländern seien es 1200 Franken. Dazu könne medizinische Hilfe in Höhe von 2200 Franken gesprochen werden. Das Geld muss innert 60 Tagen zurückbezahlt werden.

Weitere Flüge geplant

Das EDA plant zahlreiche weitere Charterflüge. Noch am Donnerstag soll ein Flugzeug mit Schweizer Reisenden aus Casablanca (Marokko) in Zürich ankommen. Am Freitag werden Maschinen aus Phuket (Thailand), Quito (Ecuador) sowie Phnom Penh (Kambodscha) eintreffen. Am Sonntag ist ein Flug von Sydney (Australien) nach Zürich geplant.

Das EDA vermittelt für Schweizer Reisende auch Plätze auf Flügen, die von anderen Staaten durchgeführt worden sind. Gemäss Matyassy wurde für über 700 Schweizer Reisende eine solche Lösung gefunden. Die Schweiz hat ihrerseits knapp 1000 Staatsangehörige anderer Ländern auf ihren Flügen mitgenommen, schreibt das EDA. Das zeuge von der grossen Solidarität, die herrsche, sagte Matyassy.

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