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Tausende protestieren in mehreren Schweizer Städten gegen Rassismus

In mehreren Schweizer Städten sind am Samstag erneut tausende Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Proteste gab es in Zürich, Bern, Luzern und St. Gallen.

Agentur
sda
13.06.20 - 15:41 Uhr
Politik

Schätzungsweise 2000 bis 4000 Menschen versammelten sich am Nachmittag in Bern für eine Kundgebung gegen Rassismus, welche sich in eine Reihe von Demonstrationen in aller Welt stellt. Die Polizei liess den unbewilligten Anlass bisher unbehelligt.

Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer befolgten den Aufruf der Organisatoren und erschienen schwarz gekleidet zur Kundgebung auf dem Bundesplatz. Immer wieder wurde «Black lives matter» skandiert, also «Auch das Leben von Schwarzen zählt». Dies in Erinnerung an den Tod von Geoge Floyd vor gut zwei Wochen bei einer Polizeikontrolle in den USA. Viele Kundgebungsteilnehmer trugen Masken.

Tausende tun ihre Meinung in Zürich kund

Auch in Zürich domonstrierten viele Menschen. Mehrere tausend vorwiegend junge Teilnehmer zogen mit dem Segen der Polizei quer durch die Innenstadt.

Die fast ausnahmslos schwarz gekleideten Demonstranten besammelten sich vor 14 Uhr auf dem Sechseläutenplatz. Sie hielten Schilder in die Höhe mit Aufschriften wie «White silence is violence» oder «Black lives matter». Immer wieder skandierten sie die Parole «No justice no peace.»

Die Polizei forderte die Anwesenden mehrmals freundlich auf, auf die «Veranstaltung zu verzichten». Diese sei gemäss der Covid-Verordnung des Bundesrates verboten. Die Polizei drückte gleichzeitig Verständnis aus für das Anliegen der Demonstrierenden.

Viertel nach 14 Uhr Lenkte die Polizei dann ein. Die Demonstration würde toleriert, sofern sie friedlich bleibe. Für den Umzug sei eine Route abgesteckt und gesichert worden.

Der schwarzgekleidete Demonstrationszug bewegte sich sodann skandierend über die Quaibrücke zum Bürkliplatz und in die Bahnhofstrasse. Gegen 15 Uhr erreichten die Demonstrierenden den Paradeplatz und zogen weiter.

Der Umzug verlief friedlich, wie ein Augenschein der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort zeigte. Ihr Anliegen taten die grösstenteils weissen Teilnehmer allerdings mit Nachdruck kund.

Niederknien für George Floyd

Mehrmals knieten die Demonstranten hin, um an den Afroamerikaner George Floyd zu erinnern. Der Tod des Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz in den USA hatte Proteste auch in Europa ausgelöst.

In St. Gallen gingen gemäss Angaben der Stadtpolizei St. Gallen waetwa 1100 Menschen auf die Strasse. In Luzern waren es mehrere Hundert.

Gemäss den Vorgaben des Bundes wegen der Coronavirus-Pandemie sind nur Kundgebungen mit bis zu 300 Personen erlaubt. Es ist in der Schweiz bereits die zweite Woche in Folge mit Kundgebungen gegen Polizeigewalt und Rassismus.

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