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Mehr als 130 Menschen nach Protestaktion in Moskau festgenommen

In Moskau sind mehr als 130 Menschen nach einer spontanen Protestaktion gegen die kürzlich in Kraft getretenen Verfassungsänderungen festgenommen worden.

Agentur
sda
16.07.20 - 11:52 Uhr
Politik
Polizeibeamte stoßen mit Demonstranten fest zusammen. Hunderte Menschen haben auf dem zentralen Puschkin-Platz gegen die umstrittenen Verfassungsänderungen protestiert, die vor rund zwei Wochen in Kraft getreten sind. Das neue Grundgesetz erweitert die…
Polizeibeamte stoßen mit Demonstranten fest zusammen. Hunderte Menschen haben auf dem zentralen Puschkin-Platz gegen die umstrittenen Verfassungsänderungen protestiert, die vor rund zwei Wochen in Kraft getreten sind. Das neue Grundgesetz erweitert die…
Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko

Die Demonstranten hätten am Mittwochabend an einer nicht erlaubten Massenveranstaltung teilgenommen und dabei massiv den Strassenverkehr behindert, teilte das russische Innenministerium am Donnerstagmorgen mit. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info sprach sogar von 147 Festgenommenen.

Wegen der Corona-Pandemie sind Strassenaktionen und Menschenansammlungen verboten. Dennoch organisierten russische Oppositionelle immer wieder Mahnwachen. Dabei wurden mehrere Menschen in Gewahrsam genommen. Ihnen droht eine Haftstrafe.

Bei der Protestaktion fanden sich rund tausend Menschen an einem zentralen Platz in der Millionenstadt Moskau für eine Art Unterschriftensammlung gegen die Machtausweitung von Kremlchef Wladimir Putin ein. Bei der friedlichen Aktion gab es viele Menschen mit Mund-Nasen-Schutz, worauf gross «NO» (englisch für Nein) zu lesen war. Die Polizei beobachtete zunächst die Protestaktion. Als die Menschen die Strassen überquerten, nahmen die Einsatzkräfte immer mehr Demonstranten fest und brachten sie teilweise brutal zu den Polizeibussen.

Auch in St. Petersburg, der zweitgrössten Stadt Russlands, gingen Hunderte auf die Strasse. Die Aktion war jedoch ohne Festnahmen verlaufen.

Russland hatte vor gut zwei Wochen über eine neue Verfassung abgestimmt. Das neue Grundgesetz erweitert Putins Machtbefugnisse und ermöglicht ihm das Regieren bis 2036, sollte er wiedergewählt werden. Oppositionelle gehen bei der Abstimmung von massenhafter Fälschung der Stimmen aus. Auch auf internationaler Ebene gab es Kritik.

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