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Alle Bündner Entscheidungen auf einen Blick

In zahlreichen Bündner Gemeinden ist am Sonntag Behörden gewählt worden. Vielerorts ging es um Sachvorlagen. Hier seht Ihr die Resultate auf einen Blick.

Südostschweiz
27.09.20 - 20:30 Uhr
Politik

Ticker

Sie könnte die erste Frau Landammann in Davos werden: Valérie Favre Accola hat im ersten Wahlgang das drittbeste Resultat erzielt.
Sie könnte die erste Frau Landammann in Davos werden: Valérie Favre Accola hat im ersten Wahlgang das drittbeste Resultat erzielt.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Zweiter Wahlgang für die Landammann-Wahl in Davos

In Davos standen nebst den eidgenössischen Vorlagen die kommunalen Erneuerungswahlen an. In der Wahl zum Landamman beziehungsweise zur Frau Landammann verpassten alle Kandidierenden das absolute Mehr von 2167 Stimmen klar: Philipp Wilhelm (SP) holte 1419 Stimmen und schnitt damit am besten ab. Peter Engler (FDP) und Valérie Favre Accola (SVP) machten das zweit- und drittbeste Resultat. Mit nur 312 Stimmen war der Parteilose Christian Stricker ziemlich abgeschlagen. Der zweite Wahlgang für die Landammann-Wahl in Davos findet am 29. November statt. Dann geht der Kampf um den Sitz von Tarzisius Caviezel weiter, der Anfang Jahr seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte.

Auch den Kleinen Landrat hat die Davoser Stimmbevölkerung gewählt. Die Bisherigen Stefan Walser (SP) und Simi Valär (FDP) und die beiden Neuen Iris Hofmann-Stiffler (parteilos) und Jürg Zürcher (FDP) schafften es auf Anhieb in die Regierung. (so)

Neue hauptamtliche Richterin am Regionalgericht Plessur

Die hauptamtliche Richterin für das Regionalgericht der Region Plessur für die Amtszeit 2021 bis 2024 ist bestimmt. Wie es in einer Mitteilung des Gerichts heisst, wurde die Churerin Nadine Küng (CVP) mit 3955 Stimmen gewählt. Das absolute Mehr lag bei 2674.

Nicht gewählt wurde Sonja Laura Oesch (GLP). Sie erhielt 1083 Stimmen.

Churer Gemeinderatssitzung Chur Gemeinderat 2020
Churer Gemeinderatssitzung am 5. März 2020 im Ratssaal in Chur.
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Neue Sitzverteilung im Churer Gemeinderat

Das neue Churer Stadtparlament ist gewählt: Während die SP, die SVP, die FDP und die Freie Liste ihre Sitze verteidigen konnten, hat die BDP ihrerseits zwei verloren und ist jetzt nur noch mit dem Bisherigen Marco Tscholl im Gemeinderat vertreten. Zugelegt hat hingegen die GLP: Géraldine Danuser hat sich den zusätzlichen Sitz geholt. Auch die CVP konnte sich einen zusätzlichen Sitz im Gemeinderat ergattern. Norbert Waser rückt für seine Parteikollegin Sandra Maissen nach, die gleichzeitig auch noch in den Stadtrat gewählt wurde.

(so)

Die beiden wiedergewählten Stadträte Urs Marti (rechts) und Patrik Degiacomi.
Die beiden wiedergewählten Stadträte Urs Marti (rechts) und Patrik Degiacomi.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Die Stimmen zu den Churer Stadtratswahlen

Alle Kandidierenden für den Churer Stadtrat sind im ersten Wahlgang gewählt worden. Neu im dreiköpfigen Gremium Einsitz nehmen wird Sandra Maissen (CVP). Neben ihr wurde Urs Marti (FDP) mit 7372 Stimmen im Amt bestätigt und auch als Stadtpräsident wiedergewählt. Im Interview mit Radio Südostschweiz zeigt er sich über das Ergebnis sichtlich erfreut: «Es ist eine tolle Rückmeldung von der Bevölkerung und ein toller Tag für mich. Ich bin mit dem Ergebnis überglücklich.»

Mit der Wiederwahl startet Marti in seine letzte Legislatur. Auch in den kommenden vier Jahren möchte er die Stadt nochmals weiterbringen, wie er sagt: «Die Investitionen hochhalten, aber die Finanzen gesund halten.» Das Wahlresultat zeige, dass der Weg, den der Stadtrat gegangen sei, der richtige ist.

Ebenfalls wiedergewählt wurde Stadtrat Patrik Degiacomi (SP). Dies mit 6045 Stimmen. «Ich bin sehr erleichtert und froh», sagte er gegenüber Radio Südostschweiz. Man wisse nie, wie es am Ende aussehen werde und nun müsse er sich nochmals neu beweisen. «Ich werde mich nun vor allem dafür einsetzen, dass wir endlich ein paar Projekte auf den Boden bringen», meinte er weiter und erwähnte dabei die Modernisierung von Schulräumen, den Hallensport und die Sanierung von Kulturräumen.

Überglücklich zeigte sich nach Ihrer Wahl die neue Churer Stadträtin Sandra Maissen. «Wir konnten die Churer Bevölkerung überzeugen», sagte sie im Interview.

Anita Mazzetta (Freie Liste Verda) erreichte das absolute Mehr, verpasste aber die Wahl in den Churer Stadtrat. «Wenn das Ergebnis so knapp ausfällt, ist es natürlich bitter. Aber das ist Demokratie, damit musste ich rechnen», sagte die 57-jährige Mazzetta im Interview mit Radio Südostschweiz. «Der bürgerliche Schulterschluss für Sandra Maissen war für mich eine grosse Herausforderung. Der Wahlkampf mit zwei Frauen erleichterte die Ausgangslage auch nicht gerade. Und letztlich fehlte mir die Schlussmobilisierung, weil ich in der heissen Phase des Wahlkampfs zweimal im Spital war», so Mazzetta.

Keine Wahlchance hatte Mario Cortesi (SVP). «Enttäuscht ist man dann, wenn man sich getäuscht hat», sagte der 60-jährige Cortesi. «Die SVP wusste stets, dass es schwierig werden würde, einen Sitz im Churer Stadtrat zu erringen.» Cortesi zeigte sich enttäuscht über die fehlende Unterstützung durch andere Parteien und von Stadtpräsident Urs Marti, der Partei für Sandra Maissen ergriffen habe.

So wählte die Stadt Chur:

🧡liche Dank für das Vertrauen! Ich bin überwältigt.

Posted by Sandra Maissen on Sunday, September 27, 2020

Roth ist der neue Gemeindepräsident von Klosters

Die Gemeinde Klosters-Serneus hat unter anderem ihre Legislative und Exekutive neu gewählt. Die Gemeinderatswahl ging unspektakulär über die Bühne: Alle aufgestellten Kandidatinnen und Kandidaten haben im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreicht. Beim Gemeindepräsidium gibt es jedoch einen Wechsel: Der neue Gemeindepräsident heisst Hansueli Roth (BDP). Er hat 1676 Stimmen geholt. Sein Konkurrent Kurt Steck (parteilos) wurde mit 134 Stimmen abgestraft. Er wurde damit als Gemeindepräsident abgewählt.

Der Bisherige Stefan Darnuzer hat die Wahl in den Gemeindevorstand nicht geschafft. Mit 413 Stimmen verpasste er das absolute Mehr von 593 Stimmen ziemlich deutlich. Dafür wurde Andreas Ruosch mit dem besten Ergebnis in den Gemeindevorstand gewählt

Der Souverän hat zudem alle kommunalen Vorlagen angenommen, darunter die Jahresrechnung 2019, die Namensänderung der Gemeinde von «Klosters-Serneus» auf «Klosters», die Teilrevision der Ortsplanung Bahnhof Dorf und die Projekt- und Kreditgenehmigung für das 800-jährige Jubiläum der Gemeinde im Jahr 2022. (so)

Daniel Solèr neuer Gemeindepräsident in Lumnezia

In der Gemeinde Lumnezia haben die Stimmberechtigten Daniel Solèr für die Amtsperiode 2021 bis 2024 zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. Solèr aus Morissen erhielt 593 Stimmen, Daniel Blumenthal aus Vella deren 405. Solèr gehört der Exekutive seit der Talfusion als Mitglied an, er leitet das Departement für öffentliche Werke, Verkehr und Umwelt. Er folgt auf den zurücktretenden Duri Blumenthal.

«Ich habe stets gehofft, dass ich die Wahl schaffe», sagte Solèr im Interview mit Radio Südostschweiz. Gerechnet mit der Wahl habe er aber nicht. «Meine acht Jahre im Gemeindevorstand und mein Wahlkampf haben vielleicht den Ausschlag zu meinen Gunsten gegeben.»

Safiental noch ohne Sieger

In Safiental hat sich bei der Neubesetzung des Gemeindepräsidiums noch niemand durchgesetzt. Im ersten Wahlgang von gestern entfielen 204 Stimmen auf Lukas Züst, 181 auf Barbara Schneider Zinsli und 87 auf Elvira Solèr, wie aus dem Wahlprotokoll hervorgeht. Das absolute Mehr blieb damit unerreicht. Der zweite Wahlgang findet am 18. Oktober statt. Als Vorstandsmitglied wäre Schneider Zinsli bereits wiedergewählt, dasselbe gilt für Jean Claude Pedrolini und Armin Buchli; neues Mitglied der Exekutive ist Othmar Arnold. Wiedergewählt wurden die Mitglieder der Geschäftsprüfungskommission; die Wahl in den Schulrat schafften von insgesamt sechs Kandidierenden Ernst Zinsli, Maya Messmer, Gertrud Buchli Zinsli und Rahel Steiner. (jfp)

Drei Mal Ja in Zernez

Die Stimmbevölkerung von Zernez hat sämtliche Vorlagen angenommen. So sagte der Souverän mit 380:134 Stimmen Ja zu einer Teilrevision der Gemeindeverfassung, des kommunalen Wahl- und Abstimmungsgesetzes und des neuen Schulgesetzes. Konkret muss künftig beispielsweise nicht mehr jede Fraktion im Gemeindevorstand vertreten sein. Der Souverän stimmte auch der Teilrevision des kommunalen Steuergesetzes zu. Das Ergebnis fiel ganz klar mit 417:95 aus. Schliesslich sagten die Stimmbürgerinnen und Stimmgürger von Zernez mit 468:55 Ja zur Teilrevision des Feuerwehrgesetzes. (fh)

Lehrlingsbruecke Punt Muragl
ARCHIV

Samedan verliert Gemeindepräsident Huder

Jon Fadri Huder (FDP) zieht ins Toggenburg. Der Gemeindepräsident von Samedan wurde im st. gallischen Ebnat-Kappel mit 1235 Stimmen zum neuen Gemeindepräsidenten gewählt. Huder distanzierte den einheimischen Christian Schmid (FDP, 912 Stimmen). Der 54-jährige Huder war im Oberengadin acht Jahre Gemeindepräsident und verzichtete auf eine Wiederwahl.

Das absolute Mehr lag bei 1079 Stimmen, die Stimmbeteiligung bei 63,8 Prozent.

Sandra Maissen hat den Sprung in den Churer Stadtrat geschafft.
BERNHARD AEBERSOLD

Sandra Maissen (CVP) in den Stadtrat gewählt

Mit 4801 Stimmen hat Sandra Maissen (Bild, CVP) den Sprung im ersten Wahlgang in den Churer Stadtrat geschafft. Urs Marti (FDP) bleibt mit 7326 Stimmen im Stadtrat und wurde als Stadtpräsident mit 6445 Stimmen im Amt bestätigt. Auch Patrik Degiacomi bleibt mit 6045 Stimmen Stadtrat. Das absolute Mehr erreicht hat auch Anita Mazzetta (Freie Liste Verda), sie fällt jedoch mit 4571 Stimmen als überzählig aus der Wahl. Mario Cortesi (SVP) hat das absolute Mehr mit 2419 Stimmen nicht erreicht.

Vor dem Wahlsonntag haben wir Porträts über die Kandidatinnen und Kandidaten geschrieben. Hier gehts zum Porträt von Sandra Maissen.

Fünf weitere Fragen, fünf Antworten

Was wollten Sie als Kind werden?
Bäuerin, das habe ich bei meinen Grosseltern kennengelernt.

Nennen Sie je eine prominente Churer Persönlichkeit aus Politik, Sport und Kultur.
-Kultur: HR Giger, ein Churer Kunstschaffender mit Weltruf
-Sport: Nino Niederreiter, Ehrenbürger von Chur und engagiert in der Juniorenbewegung des EHC Chur
-Politik: Ida Derungs, erste Standespräsidentin (höchste Bündnerin) in Graubünden

Wenn ein Buch über Ihr Leben geschrieben würde, wie wäre der Titel?
Mit einer Prise Leidenschaft

Was können Sie am besten kochen?
Churer Fleischtorte

Welche andere Bündner Gemeinde beneiden Sie und worum?
Capeder (kleine Fraktion von Breil/Brigels), weil die CVP dort praktisch konkurrenzlos ist 😉

Hier gehts zum Interview mit Sandra Maissen.

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