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Ohrfeige für Flimser Gemeindepräsident Steiger

Die Flimser haben den bisherigen Gemeindepräsidenten Adrian Steiger abgewählt. Über das deutliche Resultat und seine politische Zukunft spricht er im Interview.

Südostschweiz
27.09.20 - 14:49 Uhr
Politik
Selbstverständlich sei das eine Niederlage, aber hängen lassen will sich Adrian Steiger trotzdem nicht.
Selbstverständlich sei das eine Niederlage, aber hängen lassen will sich Adrian Steiger trotzdem nicht.
PHILIPP BAER

Das Flimser Stimmvolk will einen neuen Mann an der Spitze der Gemeinde. Martin Hug konnte 857 der 1324 gültigen Kandidatenstimmen auf sich vereinen und löst damit den bisherigen Gemeindepräsidenten Adrian Steiger ab. Steiger erhielt nur 157 Stimmen und lag damit am Ende der Wahl auf dem dritten Platz. Er war von 1989 bis 1995 und seit 2013 Gemeindepräsident von Flims. Im Interview mit Radio Südostschweiz erzählt er, wie es ihm mit diesem Entscheid geht und wie es für ihn nun weitergeht.

Adrian Steiger, Sie sind von der Flimser Stimmbevölkerung als Gemeindepräsident abgewählt worden. Wie ging es Ihnen, als Sie dieses Resultat erfahren haben?

Die Zahlen sind frappant und ich gratuliere Martin Hug zu seinem überwältigenden Resultat.

«Wenn man das Resultat anschaut, scheint es ja an allem gelegen zu haben.»

Sie sagen es gerade, Martin Hug ist gewählt worden mit einer überwältigenden Anzahl Stimmen. Haben Sie solche hohen Zahlen erwartet?

Nein, das ist eine grosse Überraschung.

Sie haben am drittmeisten Stimmen erhalten. Nicola Fantini ist sogar noch vor Ihnen. Ist das eine grosse Niederlage für Sie?

Nein, ob das jetzt die dritte oder zweite Stelle ist, spielt keine Rolle mehr. Was ist eine Niederlage für einen Politiker? Selbstverständlich ist das eine Niederlage aber ein Politiker muss mit dem rechnen.

«Das stimmt hinten und vorne nicht.»

Woran hat es gelegen, dass die Stimmbevölkerung Sie abgewählt hat?

Das ist etwas schwierig zu sagen. Wenn man das Resultat anschaut, scheint es ja an allem gelegen zu haben. Es war eine hohe Stimmbeteiligung, ich denke es sind auch viele Junge wählen gegangen. Vielleicht war ich auch eine Art Blitzableiter, weil gewisse Projekte nicht so schnell realisiert werden können, wie man vielleicht anfangs dachte. Das könnten mögliche Gründe sein, die zu diesem Ergebnis geführt haben.

«Ich werde nach wie vor an Gemeindeversammlungen gehen.»

Aus der Gemeinde oder auch am Podium, das mit den Kandidaten stattgefunden hat, wurde Kritik gegenüber der Gemeinde geäussert, dass zu langsam gearbeitet werde. Besonders, was die Bergbahnen angeht. Könnte das auch ein Grund für die Abwahl sein?

Dass die Gemeinde zu langsam arbeitet, muss ich in aller Form zurückweisen. Das stimmt hinten und vorne nicht. Es ist einfach schwierig, gute Lösungen zu finden. Die Corona-Situation hat jetzt ebenfalls noch einen Einfluss. Das sind die Gründe, weshalb heute noch nichts pfannenfertig auf dem Tisch liegt.

Werden Sie sich nun komplett zurückziehen aus der Politik?

Nein, komplett zurückziehen sicher nicht. Ich bin ein Staatsbürger und werde nach wie vor an Gemeindeversammlungen gehen.

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