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Amanpour entschuldigt sich für Nazi-Vergleich

Nach israelischer Kritik hat CNN-Korrespondentin Christiane Amanpour sich für ihren Vergleich der NS-Novemberpogrome in Deutschland 1938 mit den Jahren unter US-Präsident Donald Trump entschuldigt.

Agentur
sda
17.11.20 - 13:04 Uhr
Politik
ARCHIV - Christiane Amanpour, Reporterin und CNN-Korrespondentin, trifft zu der 47. International Emmy Awards Gala ein, bei der sie zwei Auszeichnungen erhielt. (Zu dpa: «Reporterin entschuldigt sich für Vergleich von Pogromnacht mit Trump») Foto: Evan…
ARCHIV - Christiane Amanpour, Reporterin und CNN-Korrespondentin, trifft zu der 47. International Emmy Awards Gala ein, bei der sie zwei Auszeichnungen erhielt. (Zu dpa: «Reporterin entschuldigt sich für Vergleich von Pogromnacht mit Trump») Foto: Evan…
Keystone/Invision/AP/Evan Agostini

Sie hätte beide «nicht nebeneinanderstellen sollen», sagte Amanpour während ihrer Show bei CNN in der Nacht zum Dienstag. «Hitler und seine Verbrechen sind natürlich einmalig in der Geschichte», sagte sie. Sie bedaure es, wenn ihre Äusserungen Schmerzen verursacht hätten. «Meine Absicht war, zu betonen, wie Demokratie verloren gehen kann, und wie wir immer mit aller Entschlossenheit unsere demokratischen Werte verteidigen müssen.»

Das israelische Aussenministerium hatte am Montag eine Entschuldigung von Amanpour gefordert. Der Medienstar hatte im Zuge des Gedenkens an die Pogromnacht gesagt, diese sei «ein Warnschuss der Nazis vor den Bug unserer menschlichen Zivilisation» gewesen.

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 steckten Nationalsozialisten im Deutschen Reich Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen in Brand und misshandelten, verschleppten und ermordeten jüdische Bürger. Während des Zweiten Weltkriegs ermordeten die Nazis und ihre Helfershelfer insgesamt rund sechs Millionen Juden.

Berge brennender Bücher hätten damals «zu einem Angriff auf Fakten, Wissen, Geschichte und Wahrheit» geführt, sagte Amanpour. «Nach vier Jahren neuartiger Angriffe auf dieselben Werte durch Donald Trump gelobt das Team Biden/Harris eine Rückkehr zu den Normen, einschliesslich der Wahrheit.»

Die israelische Generalkonsulin in Atlanta, Anat Sultan-Dadon, verurteilte den Vergleich nach Angaben der «Jerusalem Post» als «Affront gegen das Gedenken des Holocaust». Amanpour habe den Holocaust für politische Ziele missbraucht und Missachtung für die jüdischen Opfer gezeigt.

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