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Debatte über langsameren Ausstieg aus Lockdown in Grossbritannien

Wegen der Ausbreitung der zunächst in Indien entdeckten Corona-Variante in Grossbritannien fordern Experten einen langsameren Ausstieg aus dem Lockdown als bisher geplant.

Agentur
sda
13.05.21 - 14:41 Uhr
Politik
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, während einer Pressekonferenz in der Downing Street. Foto: Dan Kitwood/PA Wire/dpa
Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, während einer Pressekonferenz in der Downing Street. Foto: Dan Kitwood/PA Wire/dpa
Keystone/PA Wire/Dan Kitwood

Die Untervariante B.1617.2 dominiert nun in fünf der sechs Gebiete, wo zuletzt der höchste Anstieg von Neuinfektionen registriert wurde, wie die Zeitung «The Telegraph» am Donnerstag berichtete. Landesweit gebe es mehr als 1700 Fälle, das ist dreimal mehr als der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) vorige Woche registriert hatte. Premierminister Boris Johnson zeigte sich «besorgt».

«Wir wollen sicherstellen, dass wir jetzt überlegt und vorsichtig handeln», sagte Johnson bei einem Besuch in Nordengland. «Es gibt eine Reihe von Dingen, die wir tun könnten, wir schliessen nichts aus.» Noch am Donnerstag sollte eine wissenschaftliche Beratungsgruppe der Regierung zusammenkommen. Expertin Christina Pagel vom University College London warnte, die von nächstem Montag an geplanten Corona-Lockerungen würden Öl ins Feuer giessen.

Vom 17. Mai an dürfen Restaurants und Pubs ihre Innenräume öffnen, Auslandsreisen sind - wenn auch nur in wenige Länder - wieder erlaubt, ausserdem dürfen sich bis zu sechs Menschen oder zwei Haushalte in geschlossenen Räumen treffen. Johnson hatte die Lockerungen erst am Montag bestätigt. Ein Regierungssprecher betonte am Donnerstag, die Daten lieferten keine Hinweise darauf, dass die «Roadmap» verschoben werden oder regional Einschränkungen eingeführt werden müssten. Die Lage werde aber genau beobachtet.

Zur Debatte steht auch, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen, die Johnson für den 21. Juni anpeilt, vorerst nach hinten zu verschieben oder einige Massnahmen auch über dieses Datum hinaus in Kraft zu lassen.

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