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750 Mitglieder von mexikanischem Drogenkartell in USA festgenommen

Mit hunderten Festnahmen hat die US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA dem mexikanischen Kartell Jalisco Nuevo Generación und damit dem Handel mit Methamphetaminen und anderen Drogen einen harten Schlag versetzt.

Agentur
sda
12.03.20 - 13:01 Uhr
Blaulicht
Ein Agent der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA macht sich bereit, um Mitglieder des Drogenkartells Jalisco Nuevo Generación festzunehmen.
Ein Agent der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA macht sich bereit, um Mitglieder des Drogenkartells Jalisco Nuevo Generación festzunehmen.
KEYSTONE/AP/Richard Vogel

Bis Mittwoch seien 750 mutmassliche Mitglieder des Drogenkartells festgenommen worden, teilte die DEA mit. Ausserdem seien am Mittwoch rund hundert Durchsuchungsbefehle vollstreckt worden.

Der amtierende DEA-Chef Uttam Dhillon erklärte, Jalisco Nuevo Generación sei «eine der gefährlichsten Drogenhandelsorganisationen der Welt». Die Razzien seiner Behörde hätten die Fähigkeit des Drogenkartells, in den USA zu operieren, deutlich beschnitten.

Laut Dhillon betreibt das Kartell mehr als hundert Drogenlabore in Mexiko und handelt ausser mit den synthetisch hergestellten Metamphetaminen auch mit Kokain sowie mit dem stark abhängig machenden Schmerzmittel Fentanyl.

Vorwürfe gegen ganze Familie

Gegen Kartellchef Nemesio Oseguera Cervantes alias «El Mencho» erhob das US-Justizministerium am Mittwoch weitere Anklagen wegen Drogenhandels und Verschwörung zum Mord. «Es ist unsere höchste Priorität, 'El Mencho' vor Gericht zu bringen», sagte DEA-Chef Dhillon.

Auch dem Sohn und der Tochter des Drogenbarons soll in den USA der Prozess gemacht werden. Der Sohn Ruben Oseguera González alias «El Menchito» wurde wegen Drogenhandels und Schusswaffenvergehen bereits von Mexiko an die USA ausgeliefert. Die Tochter Jessica Johanna Oseguera González wurde Ende Februar in den USA wegen finanzieller Vergehen im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Drogenkartells festgenommen.

Weltweite Verbindungen

Jalisco Nuevo Generación war 2010 nach dem Tod des regionalen Chefs des Drogenkartells Sinaloa in Erscheinung getreten. «El Menchos» Organisation ist in neun mexikanischen Bundesstaaten sehr präsent und unterhält Verbindungen zu kriminellen Organisationen in Lateinamerika, den USA, Europa und Asien.

In den vergangenen Jahren hat Jalisco Nuevo Generación wiederholt Angriffe auf Mexikos Polizei und Armee verübt. So schoss das Kartell 2015 einen Militärhelikopter ab, dabei starben 20 Soldaten und Polizisten. Die mexikanische Regierung schätzt, dass Jalisco Nuevo Generación mit seinen illegalen Geschäften rund 50 Milliarden Dollar angehäuft hat.

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