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Fünfte Niederlage für den SC Bern in Serie

Der SC Bern fällt in der National League immer tiefer. Im Derby gegen die SCL Tigers kassieren die Berner beim 1:2 die fünfte Niederlage in Serie.

Agentur
sda
14.11.20 - 22:27 Uhr
Eishockey
Der SC Bern fällt gegen Langnau ein weiteres Mal hin.
Der SC Bern fällt gegen Langnau ein weiteres Mal hin.
KEYSTONE/ANTHONY ANEX

Derweil gewinnen Genève-Servette und Lugano auch ihre zweiten Partien an diesem Wochenende.

Wie bereits in der letzten Saison gerät der SCB auch diesen November in die grosse Krise. Trotz eines erneut grossen Aufwandes muss das Team von Trainer Don Nachbaur erneut und wie am Vorabend in Ambri (3:4 n.P. nach 3:0-Führung) als Verlierer vom Eis - und dies ausgerechnet gegen den Kantonsrivalen.

Die SCL Tigers, die zuvor ebenfalls vier Partien in Folge verloren hatten, befreiten sich ausgerechnet im Derby mit dem ersten Sieg in dieser Saison nach 60 Minuten. Ben Maxwell und Jules Sturny schossen die Tore für die Emmentaler, die in der unübersichtlichen Tabelle den letzten Platz an Davos abgaben.

Nebst Bern läuft es derzeit mit dem HCD einem weiteren Traditionsklub alles andere als nach Wunsch. Die Bündner verloren gegen Servette 2:5 und bleiben auf ihren zwei Saisonsiegen (in acht Spielen) sitzen.

Zug, das am Vorabend in Genf 0:4 verloren hatte, kehrte mit einem 4:3 gegen die Rapperswil-Jona Lakers auf die Siegestrasse zurück. Allerdings sah es lange nicht nach einem Erfolg der Zentralschweizer aus: Erst in den letzten zehn Minuten wandelte der EVZ einen 2:3-Rückstand noch in einen Sieg um. Die Zuger schlossen in der Tabelle zum sich in Quarantäne befindenden Leader Lausanne auf.

Die Corona-Pandemie macht in der laufenden Meisterschaft ungewöhnliches möglich. Das Tessiner Derby zwischen Lugano und Ambri (4:2) begann auf Wunsch des Tessiner Fernsehens RSI bereits um 18.00 Uhr. Und um möglichst viele Partien durchzubringen, werden einzelne Spiele vorgezogen. Am Samstag betraf dies das Duell zwischen Fribourg und Biel, das Gottéron mit 3:1 für sich entschied.

Lugano gewinnt das Derby

Im auf 18.00 Uhr vorgezogenen Derby vom Samstag gewinnt Lugano gegen Ambri-Piotta nach einem 0:2-Rückstand noch mit 4:2. Die Wende gelingt Lugano im letzten Drittel.

In den letzten 20 Minuten wurde Lugano für den grossen Aufwand belohnt: Dank vier Toren im Schlussabschnitt wandelte das Team von Trainer Serge Pelletier in seinem ersten «Geister-Heimspiel» einen 0:2-Rückstand noch in einen 4:2-Sieg um. Bernd Wolf, Giovanni Morini und mit dem Schlittschuh Reto Suri drehten die Partie bis zur 52. Minute innerhalb von achteinhalb Minuten.

Am Vorabend hatte Ambri gegen Bern einen 0:3-Rückstand noch in einen 4:3-Erfolg nach Penaltyschiessen gedreht. Nun mussten sie selbst dem Gegner eine Wende zugestehen. Dabei hatte Dominic Zwerger im zwölften Spiel und nach zehn Assists endlich seinen ersten Treffer (zum 2:0) geschossen. Und Julius Nättinen verlängerte seine Punkteserie mit dem Assist zum zweiten Treffer auf nun acht Partien.

Genfs perfektes Wochenende nach der Zwangspause

Lange Zeit boten Davos und Genève-Servette in der leeren Eishalle der Bündner magere Eishockey-Kost. Dann gingen die Genfer nach Spielmitte - nach drei Toren innerhalb von 93 Sekunden - 2:1 in Führung. Am Ende setzte sich das effiziente Servette wie bereits im ersten Vergleich mit 5:2 durch. Tanner Richard gelang der entscheidende dritte Treffer in der 49. Minute. Am Ende war Genf noch zweimal mit Schüssen ins leere Tor erfolgreich.

Die Genfer, nach Verlustpunkten Leader der National League, gehörten damit zu den Gewinnern des Wochenendes. Am Vorabend hatten sie Zug im Spitzenspiel der Runde 4:0 bezwungen. Zuvor hatte die Mannschaft zweieinhalb Wochen lang keine Partie bestreiten dürfen, weil sie sich in Quarantäne hatte begeben müssen.

Davos auf der anderen Seite kassierte die zweite Niederlage an diesem Wochenende und bleibt auf nur zwei Siegen (in acht Spielen) sitzen. Als Folge fielen die Bündner ans Tabellenende zurück.

Zug gewinnt nach dreimaligem Rückstand

Dario Simion zeichnete 62 Sekunden vor dem Ende mit dem 4:3 für den Siegtreffer des EV Zug im Heimspiel gegen die Rapperswil-Jona Lakers verantwortlich. Zuvor hatten die Zentralschweizer dreimal einen Rückstand aufgeholt - das 2:2 (35.) und 3:3 (51.) erzielten Jan Kovar respektive Captain Raphael Diaz jeweils im Powerplay.

Damit gelang dem EVZ eine Reaktion auf die 0:4-Auswärtsniederlage gegen Genève-Servette am Freitag. Die Zuger schlossen dank dem achten Sieg im zehnten Meisterschaftsspiel in dieser Saison punktemässig zu Leader Lausanne auf. Gegen die Lakers war es der vierte Siege in Serie, der zweite in der laufenden Spielzeit. Derweil erlitten die Rapperswiler - das 3:2 schoss Nando Eggenberger in Unterzahl (43.) - die erste Niederlage nach drei Erfolgen.

Biel wieder im alten Trott

Der 2:1-Erfolg am Freitag gegen Davos schien nur ein Strohfeuer des EHC Biel gewesen zu sein. Nur 24 Stunden später verloren die Seeländer in Freiburg 1:3. Als Luca Cunti den ersten Treffer für seine Mannschaft schoss (38.), hatte die Equipe von Trainer Lars Leuenberger bereits drei Gegentore kassiert.

Die Wende gelang Biel nicht mehr, auch weil Fribourgs Torhüter Reto Berra (36 Paraden) eine starke Partie gelang. Immerhin: Der EHCB kassierte erst zum dritten Mal in dieser Saison nicht (mindestens) vier Treffer.

Die Freiburger ihrerseits blieben in ihrer aufgepeppten Arena auch im vierten Heimspiel ungeschlagen. Spätestens nach dem 2:0, einem Weitschuss von PostFinance-Topskorer Ryan Gunderson nur 22 Sekunden nach der ersten Pause, standen die Weichen auf Sieg.

Telegramme

Lugano - Ambri-Piotta 4:2 (0:0, 0:2, 4:0)

30 Zuschauer. - SR Wiegand/Hungerbühler, Obwegeser/Burgy. - Tore: 27. Kostner (Grassi, Pezzullo) 0:1. 33. Zwerger (Hächler, Nättinen/Powerplaytor) 0:2. 43. Wolf (Kuraschew) 1:2. 49. Morini (Powerplaytor) 2:2. 52. Suri (Heed) 3:2. 60. (59:10) Carr (Kuraschew/Powerplaytor) 4:2 (ins leere Tor). - Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 plus 10 Minuten (Hächler) gegen Ambri-Piotta. - PostFinance-Topskorer: Arcobello; Nättinen.

Lugano: Schlegel; Heed, Riva; Loeffel, Wellinger; Nodari, Chiesa; Romanenghi, Wolf; Bödker, Arcobello, Fazzini; Bürgler, Kuraschew, Carr; Traber, Herburger, Suri; Walker, Morini, Bertaggia.

Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Pinana; Nättinen, Novotny, Zwerger; Rohrbach, Flynn, Kneubuehler; Trisconi, Kostner, Grassi; Dal Pian, Goi, Mazzolini; Neuenschwander.

Bemerkungen: Lugano ohne Lajunen, Lammer, Sannitz und Zurkirchen (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Isacco Dotti, Incir, Müller (alle verletzt) und Zaccheo Dotti (gesperrt). Ambri-Piotta von 58:48 bis 59:10 ohne Torhüter.

Davos - Genève-Servette 2:5 (0:0, 1:2, 1:3)

50 Zuschauer. - SR Urban (AUT)/Stolc (SVK), Altmann/Dreyfus. - Tore: 31. (30:27) Damien Riat (Tömmernes, Omark/Powerplaytor) 0:1. 32. (31:58) Nygren (Herzog, Corvi) 1:1. 33. Rod (Moy) 1:2. 49. Richard 1:3. 57. (57:00) Omark 1:4 (ins leere Tor). 58. (57:35) Hischier (Thornton) 2:4. 59. (58:29) Jacquemet 2:5 (ins leere Tor). - Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Davos, 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. - PostFinance-Topskorer: Ambühl; Omark.

Davos: Mayer; Nygren, Jung; Barandun, Paschoud; Kienzle, Heinen; Turunen, Buchli; Herzog, Corvi, Ambühl; Marc Wieser, Thornton, Hischier; Marc Aeschlimann, Lindgren, Meyer; Frehner, Egli, Knak.

Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Mercier; Smirnovs, Fehr, Winnik; Damien Riat, Vermin, Omark; Moy, Richard, Rod; Arnaud Riat, Berthon, Vouillamoz; Fritsche.

Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Guerra, Palushaj, Rubanik, Stoop, Dino Wieser (alle verletzt) und Baumgartner (krank), Genève-Servette ohne Miranda und Patry (beide verletzt). Davos von 56:39 bis 57:00 und 57:54 bis 58:29 ohne Torhüter.

Zug - Rapperswil-Jona Lakers 4:3 (0:1, 2:1, 2:1)

0 Zuschauer. - SR Tscherrig/Mollard, Cattaneo/Kehrli. - Tore: 5. Sataric (Lhotak) 0:1. 26. McLeod 1:1. 32. Moses (Rowe) 1:2. 35. Kovar (Diaz, Zehnder/Powerplaytor) 2:2. 43. Eggenberger (Unterzahltor!) 2:3. 51. Diaz (Powerplaytor) 3:3. 59. Simion (Hofmann, Kovar) 4:3. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Zug, 8mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers. - PostFinance-Topskorer: Kovar; Cervenka.

Zug: Hollenstein; Cadonau, Alatalo; Diaz, Geisser; Zgraggen, Stadler; Wüthrich; Martschini, Kovar, Zehnder; Klingberg, Senteler, Thorell; Simion, McLeod, Hofmann; Leuenberger, Albrecht, Bachofner; Thürkauf.

Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Jelovac, Profico; Egli, Randegger; Sataric, Maier; Vukovic, Dufner; Clark, Cervenka, Eggenberger; Moses, Rowe, Lehmann; Wick, Dünner, Lhotak; Forrer, Ness, Wetter.

Bemerkungen: Zug ohne Schlumpf (verletzt), Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr (verletzt). Rapperswil-Jona Lakers ab 59:12 ohne Torhüter.

Fribourg-Gottéron - Biel 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)

1 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Müller, Gnemmi/Pitton. - Tore: 14. Sutter (Marchon, Sprunger) 1:0. 21. (20:22) Gunderson (Stalberg, Desharnais) 2:0. 33. Chavaillaz (Mottet, Stalberg) 3:0. 38. Cunti (Hügli, Rathgeb/Powerplaytor) 3:1. - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 2mal 2 Minuten gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Gunderson; Moser.

Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Gunderson, Chavaillaz; Aebischer, Abplanalp; Kamerzin, Bougro; Mottet, Desharnais, Stalberg; Brodin, Bykow, Herren; Sprunger, Schmid, Marchon; Rossi, Walser, Jörg.

Biel: Paupe; Rathgeb, Fey; Kreis, Moser; Lindbohm, Forster; Sartori; Fuchs, Pouliot, Rajala; Hofer, Cunti, Künzle; Kohler, Nussbaumer, Hügli; Ulmer, Gustafsson, Kessler.

Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Furrer, Jobin (beide verletzt) und DiDomenico (überzähliger Ausländer), Biel ohne Brunner, Lüthi, Tanner und Ullström (alle verletzt). Biel von 57:33 bis 58:51 und 59:14 bis 59:19 ohne Torhüter.

Resultate und Rangliste

Die Spiele vom Samstag: Lugano - Ambri-Piotta 4:2 (0:0, 0:2, 4:0). Bern - SCL Tigers 1:2 (0:1, 1:0, 0:1). Davos - Genève-Servette 2:5 (0:0, 1:2, 1:3). Zug - Rapperswil-Jona Lakers 4:3 (0:1, 2:1, 2:1). Fribourg-Gottéron - Biel 3:1 (1:0, 2:1, 0:0).

Rangliste: 1. Lausanne 10/22 (31:23). 2. Zug 10/22 (33:25). 3. Fribourg-Gottéron 10/20 (28:29). 4. Genève-Servette 8/18 (35:17). 5. ZSC Lions 11/18 (35:36). 6. Lugano 8/15 (24:16). 7. Rapperswil-Jona Lakers 10/14 (24:25). 8. Ambri-Piotta 12/11 (24:36). 9. Bern 11/10 (26:31). 10. Biel 9/9 (26:33). 11. SCL Tigers 9/8 (19:33). 12. Davos 8/7 (29:30).

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