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YB kann in Sofia weiteren Schritt Richtung K.o.-Phase machen

In der Liga stehen die Young Boys wieder vorne, in der Europa League sind sie nach der Hinrunde die zweite Kraft hinter der AS Roma. Es folgen Spiele der Bestätigung. Eine Schwäche gilt es zu beheben.

Agentur
sda
26.11.20 - 05:30 Uhr
Fussball

Im vierten Spiel der Europa-League-Gruppenphase treten die Young Boys am Donnerstag bei CSKA Sofia in Bulgarien an. Nach dem 3:0-Heimsieg vor drei Wochen präsentiert sich die Ausgangslage durchaus günstig. Die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane liegt auf Platz 2, drei Punkte hinter der AS Roma, punktgleich mit den Rumänen aus Cluj und drei Punkte vor Sofia.

Verlaufen die Partien in den nächsten Runden nach Papierform, kündigt sich das Heimspiel gegen Cluj am 10. Dezember als Schlüsselspiel an. Dabei würde sich der 1:1-Ausgleich von Christian Fassnacht 20 Minuten vor Schluss des ersten Duells als wertvoll herausstellen. Den Young Boys reichte dann ein Sieg mit beliebigem Resultat und auch ein 0:0 oder, je nach Torverhältnis, ein 1:1.

Doch das ist alles hypothetisch. Zuerst sollten die Young Boys ihre Aufgabe im zweiten Duell mit Sofia erledigen. Mit einem Sieg bleiben sie unabhängig des Resultats zwischen Cluj und Rom in der besten Position hinter den Römern. Ein Remis oder selbst eine knappe Niederlage wäre noch kein Genickbruch, die Option eines Unentschiedens gegen Cluj würde aber erlöschen, zumal die AS Roma in ihrem europäischen B-Kleid noch Einfluss nehmen könnte.

Berner Auswärtsschwäche

Die Young Boys gelten zwar auch in Bulgarien als Favorit, in den letzten Monaten akzentuierte sich aber nebst der bedeutend geringeren Torausbeute eine Auswärtsschwäche, die in krassem Kontrast zur starken Heimbilanz steht. Tatsächlich sind die Berner in dieser Saison noch ohne Sieg auf fremdem Terrain. Und: Fassnachts 1:1 in Cluj war der einzige Torerfolg in der Ferne bislang. Tatsachen, die Seoane bis jetzt weglächelt und weglächeln kann. Er sehe das grosse Ganze, sagt er. Heimstärke und defensive Stabilität kompensierten die Mängel bislang ausreichend.

Vier Auswärtsspiele - drei Remis und ein 0:3 gegen Midtjylland - besitzen nicht die grösste Aussagekraft. Aber auch in der letzten Saison hat sich YB abseits des heimischen Kunstrasens schwergetan. Erst mit drei Auswärtssiegen im Saisonfinish drehte der Meister seine negative Bilanz in der Liga noch in eine knapp positive. Im Europacup gewannen die Berner von den letzten 21 Gastspielen nur eines (2:1 bei Dinamo Zagreb vor zwei Jahren in der Champions-League-Qualifikation).

CSKA mit neuem Trainer und Alan Pardew

Der für YB-Verhältnisse zaghafte Start mit nur sieben Toren in sieben Spielen in der Super League war kein Grund zur Unruhe. Zu gut scheint die Mannschaft auf längere Sicht für die Schweizer Konkurrenz, zu stabil präsentiert sie sich in der Defensive. Bei CSKA Sofia hingegen, bei dem Turbulenzen seit Jahren fast schon an der Tagesordnung sind, rollten bereits wieder Köpfe. Ende Oktober wurde Trainer Stamen Belchev entlassen, nach 116 Tagen im Amt und auch darum, weil die Mannschaft nach drei Ligaspielen ohne Sieg hinter den aus einer Protestbewegung entstandenen Stadtrivalen CSKA 1948 abrutschte. Ausserdem wurde am Montag der Brite Alan Pardew als neuer Technischer Direktor vorgestellt.

Beim 0:3 in Bern hat der brasilianische Interimscoach Daniel Morales das Vakuum an der Seitenlinie gefüllt. Nun steht der Bosnier Bruno Akrapovic vor seinem zweiten Pflichtspiel als neuer CSKA-Chef. Er ist der achte Trainer seit Anfang 2019, der sich im Pulverfass von Besitzer Grisha Ganchev versucht.

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