«Wir sind zwar die Nummer 1, aber nicht unschlagbar»

Noch nie ist es der American Football Mannschaft der Calanda Broncos gelungen, im eigenen Stadion Schweizer Meister zu werden. Und dies obschon die Broncos bereits siebenmal den Titel holen konnten. Am Samstagabend um 18 Uhr bietet sich den «wilden Pferden» aus Graubünden die nächste Chance. Zum insgesamt 32. Swiss Bowl empfangen sie die Basel Gladiators an der Churer Ringstrasse. «Dieses Spiel ist wirklich besonders», sagt Cheftrainer Geoff Buffum. «Die Spieler sind heiss auf diese Herausforderung, das kann ich garantieren.»

Geoff Buffum über das Spiel am Samstag

Im Direktduell erfolgreich

Das Team aus Graubünden steigt am Samstag als klarer Favorit ins Rennen. Von den zehn Spielen der regulären Saison verloren sie nur eines – auswärts gegen die Winterthur Warriors mit 20:22. Die beiden Direktduelle gegen die Basel Gladiators entschieden die Bündner jeweils deutlich für sich (47:21 und 30:7). Einfach wird das Finalspiel deshalb gemäss dem amerikanischen Headcoach der Bündner allerdings noch lange nicht: «Wenn wir uns nicht gut vorbereiten und wenn wir Fehler machen, dann können wir verlieren. Wir sind zwar die Nummer 1 der Saison, aber nicht unschlagbar.»

Buffum ist sich der gegnerischen Stärken durchaus bewusst. Offensiv spielen die Basler gemäss dem Broncos-Coach nämlich ein spezielles System. Die Stärke der Gladiatoren liegt im Laufspiel, wie er verrät. Beim Laufspiel erhält der sogenannte Runningback (RB) den Football jeweils vom Spielmacher, dem Quarterback, gereicht. In der Folge versucht der RB mit dem Ball die Defensive des Gegners zu durchbrechen. Bei Basel ist das Laufspiel gemäss Buffum sehr variabel und deshalb schwierig zu lesen. Die Basler Offensive verstehe es gut, den Gegner irrezuführen.

Die Gladiators haben sich im Laufe der Saison aber vor allem in der Defensive stark verbessert. Das zeigt ihre Statistik: Liessen sie in den ersten vier Saisonspielen noch durchschnittlich 31,5 Punkte des Gegners zu, so waren es in den letzten sieben Spielen im Schnitt nur noch gerade 17 Punkte. «Es wird am Samstag gegen Basel ein ganz anderes, ein härteres Spiel für uns», ist sich Buffum sicher.

Geoff Buffum über Basels Stärken

Das eigene Spiel abrufen

Trotzdem: Mit einer durchschnittlichen Ausbeute von knapp 34,3 Punkten pro Spiel sind die Broncos offensiv das mit Abstand gefährlichste Team der Schweizer Liga. Die Equipe um Quarterback Clark Evans erzielte in der gesamten regulären Saison ganze 120 Punkte mehr als das zweitbeste Offensivteam, die Geneva Seahawks. Der Kalifornier Evans spielte unter anderem im Juniorentem der Universität von Hawaii. Er mag es, kurze präzise, aber auch lange Pässe in die Tiefe zu werfen. Evans versucht aber auch häufig, selber mit dem Ball in die gegnerische Endzone zu laufen. Diese Flexibilität macht das Offensivspiel der Broncos für den Gegner unberechenbar.

Aber auch die Defensive der Bündner ist nicht zu verachten. Mit insgesamt 183 Punkten kassierten die Broncos in ihren elf Spielen durchschnittlich nur gut 16,6 Punkte pro Spiel. Das ist hinter den Grizzlies aus Bern der zweitbeste Wert der Liga. Am vergangenen Samstag qualifizierten sich die Bündner mit einem offensiv wie defensiv überzeugenden 49:15-Erfolg gegen Winterthur für den Swiss Bowl.

Football einfach erklärt

Der Schlüssel zum Erfolg

Vor drei Jahren in Biel standen sich die Calanda Broncos und die Basel Gladiators zuletzt im Swiss Bowl gegenüber. Damals hatten die Basler mit einem 47:35-Sieg das bessere Ende auf ihrer Seite.

Dieses Jahr soll zu Hause alles anders werden. Als wichtigster Erfolgsfaktor betrachtet Buffum dafür ein solides Offensivspiel. Wenn die Broncos keine unnötigen Ballverluste haben oder Fehlpässe spielen, stehen die Chancen auf eine Revanche gut, wie er meint. «Wir wollen den Ball weit von unserer Endzone wegbewegen. Unsere Balance im Team ist sehr gut. Wenn wir unser Spiel abrufen und keine Fehler machen, wird es für jeden Gegner schwierig, uns aufzuhalten.»

Das komplette Interview mit Geoff Buffum