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Flurys Büsi, Ragettlis Unterhosen - das waren die Sports Awards aus Bündner Optik

Jasmine Flury, Nino Schurter, Andri Ragettli - ein Bündner Trio mischt bei den Sports Awards mit und sorgt für kuriose Geschichte. Und: Simona Waltert holt sich die Team-Auszeichnung.

Roman
Michel
10.12.23 - 23:05 Uhr
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Begehrte Auszeichnung: Die Skistars Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami holen sich die Trophäe.
Begehrte Auszeichnung: Die Skistars Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami holen sich die Trophäe.
Bild Keystone

Marco Odermatt und Lara Gut-Behrami heissen die grossen Abräumer bei den Sports Awards. Der heimliche Sieger aber ist der Kanton Graubünden: Von den zwölf Nominierten in den beiden Hauptkategorien kommen gleich drei aus Graubünden. Bloss: Von der grossen Bündner Fraktion ist jedoch niemand in der Show in Zürich. Nino Schurter befindet sich in Südafrika mitten in der Vorbereitung für die Olympiasaison. Andri Ragettli meldet sich aus dem US-Bundesstaat Colorado, wo die Freeskier am kommenden Wochenende ihren nächsten Weltcup bestreiten. Und Jasmine Flury? Die Davoserin meldet sich aus den eigenen vier Wänden. «Ich bin seit einigen Tagen nicht so fit», so die Skirennfahrerin. Nach den Rennen in St. Moritz geht es direkt weiter nach Val d'Isère – da will die 30-Jährige nichts riskieren. 

Ragettli unten ohne

Immerhin: Flury sorgt für einen ersten Lacher des Abends. Als die Bündnerin nämlich erstmals auf dem grossen Videoscreen im TV-Studio erscheint, huscht gerade ihre Katze von der Schoss. «Ich verfolge die Sports Awards jedes Jahr im TV. Es macht mich extrem stolz, nun selbst nominiert zu sein», so Flury, deren WM-Goldmedaille in der Abfahrt zu den grossen Sport-Höhepunkten im Jahr 2023 zählt. Bei den Sports Awards reicht es dennoch nicht unter die Top 3. Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami siegt vor Radprofi Marlin Reusser und Leichtathletin Ditaji Kambundji. 

«Ich bin schon nur über die Nomination extrem glücklich», sagt auch Ragettli. Der 25-Jährige gewann im vergangenen Jahr unter anderem WM-Bronze im Slopestyle. Den Disziplinenweltcup Slopestyle schloss Ragettli auf Rang 2 ab. Total stand er vier Mal auf dem Weltcuppodest, einmal zuoberst: beim Heim-Weltcup in Laax. Übrigens: Auf Instagram gibt Ragettli einen ziemlich kuriosen Einblick in sein TV-Setting in Colorado. Der Bündner sitzt im Hemd an einem Holztisch, den Laptop vor sich. Was der TV-Zuschauer nicht sieht: Ragettli trägt unten bloss Boxershorts. 

Und Nino Schurter? Der Mountainbiker ist einer von nur drei Bündner, die in der über 70-jährigen Geschichte der Sports Awards als Sportler des Jahres ausgezeichnet wurden. 2018 war das, nach seinem Olympiatitel. Die weiteren Bündner Preisträger: Dario Cologna (2013) und Heini Hemmi (1976). Mit 37 Jahren gewann Schurter im vergangenen Jahr WM-Bronze, holte zum neunten Mal den Gesamtweltcup.

Bei den Sports Awards verpassen Schurter und Ragettli die Top 3. Marco Odermatt holt sich die Auszeichnung zum dritten Mal in Folge, vor Schwinger Samuel Giger und Leichtathlet Simon Ehammer. 

Weltmeisterinnen: Simona Waltert (links) und das Schweizer Tennisteam werden ausgezeichnet.
Weltmeisterinnen: Simona Waltert (links) und das Schweizer Tennisteam werden ausgezeichnet.

Auszeichnung für Simona Waltert

Eine Trophäe gibt es für Simona Waltert. Die 22-jährige Churerin war Teil des Schweizer Tennisteams, das im November 2022 den Billie Jean King Cup gewann. Es ist der erste Triumph überhaupt eines Schweizer Frauenteams in der Geschichte der «inoffiziellen» Tennis-Weltmeisterschaften. Belinda Bencic, Jil Teichmann, Viktorija Golubic und Waltert nahmen an den Sports Awards den Preis für das Team des Jahres entgegen. Vor den Young Boys und dem Beachvolley-Duo Nina Brunner/Tanja Hüberli. 

Im Einzel überstand Waltert an den French Open erstmals eine Runde im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers. Später stand sie auch in Wimbledon im Hauptturnier. 

Roman Michel ist Leiter Sport. Er arbeitet als Sportreporter und -moderator bei TV Südostschweiz. Weiter schreibt er für die gemeinsame Sportredaktion der Zeitung Südostschweiz und suedostschweiz.ch. Roman Michel studierte Journalismus und Organisationskommunikation und arbeitet seit 2017 für die Medienfamilie Südostschweiz. Mehr Infos

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