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Lenzerheide organisiert Biathlon-WM 2025

Die Biathlon-Destination Lenzerheide erhält den Zuschlag für die Weltmeisterschaften 2025.

Agentur
sda
14.11.20 - 19:24 Uhr
Schneesport
Die Schweizer Biathletin-Team - im Bild mit Aita Gasparin - blickt der Heim-WM 2025 entgegen.
Die Schweizer Biathletin-Team - im Bild mit Aita Gasparin - blickt der Heim-WM 2025 entgegen.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

Die Bündner unter dem Lead von Swiss-Ski setzten sich beim virtuellen Kongress des Weltverbandes IBU gegen den weissrussischen Mitbewerber Minsk-Raubitschi durch.

Lenzerheide war gleich mit der erstmaligen Kandidatur erfolgreich und kreierte ein Novum. Die Schweiz hat in der hierzulande aufstrebenden Sportart noch nie Weltmeisterschaften nach dem gängigen Format organisiert. Einzig 1985, als der Frauen-Biathlon noch in den Anfängen steckte und das weibliche Geschlecht die Titelkämpfe separat austrug, kam mit Egg am Etzel ein hiesiger Ort zum Zug. Seit 1989 tragen Männer und Frauen die Weltmeisterschaften gemeinsam aus.

«Das ist ein historischer Moment! Dieses Ergebnis hätte bis vor wenigen Monaten niemand für möglich gehalten. Dass wir gleich im ersten Versuch siegreich sind, ehrt uns sehr und freut uns riesig», sagte der Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann. «Durch diese WM wird Biathlon hierzulande einen Boost erhalten, der für die Zukunft dieses faszinierenden Sports in der Schweiz unbezahlbar ist.»

Swiss-Ski kam entgegen, dass sich Lenzerheide nicht gegen einen Traditionsort im Biathlon durchsetzen musste, sondern gegen einen Vertreter aus einem Land, dessen politische Lage mit den Protesten gegen den diktatorischen Präsidenten Alexander Lukaschenko international im Fokus steht.

Der Weltverband hätte sich mit der Vergabe des Grossanlasses an das Regime in Weissrussland viel Spott und Kritik eingehandelt. Entsprechend war auch das Wahlverfahren aufgesetzt. Die Verbandsvertreter gaben nicht Stimmen ab, sondern erhielten Lenzerheide als Vorschlag der Evaluierungskommission präsentiert - Einspruch blieb aus, die Bündner waren gewählt.

Die Delegierten erkoren zudem nach gleichem Prozedere für 2024 Nove Mesto in Tschechien zum zweiten Mal nach 2013 zum WM-Gastgeber. Im kommenden Februar finden die Weltmeisterschaften auf der slowenischen Hochebene Pokljuka statt. Nach den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking werden die Titelkämpfe 2023 im deutschen Oberhof ausgetragen.

Michael Hartweg, der Verwaltungsratspräsident der Biathlon Arena Lenzerheide und die treibende Kraft hinter der Kandidatur, betonte: «Mit der Austragung der WM 2025 machen wir einen grossen Schritt in Richtung unseres langfristigen Ziels: Lenzerheide als Top-Biathlonstandort für Grossanlässe und als Top-Trainings- und Ausbildungsstätte zu etablieren sowie die Finanzierung des Betriebs nachhaltig zu sichern.»

Unabhängig von der WM 2025 bewirbt sich Swiss-Ski zusammen mit der Biathlon Arena Lenzerheide auch als Weltcup-Standort ab der Saison 2022/23 für den Olympiazyklus bis März 2026. Der Entscheid darüber, ob Lenzerheide bis März 2026 viermal im Weltcup-Kalender berücksichtigt wird, fällt kommenden Februar.

Da es üblich ist, die Infrastruktur eines WM-Austragungsorts im Voraus zu testen, stehen die Chancen auf einen positiven Entscheid in diesem Prozess wesentlich besser. Vier Events dürfte Lenzerheide kaum erhalten. Aber eine erste Möglichkeit böte sich im Januar 2023, wenn der Weltcup-Traditionsort Oberhof wegen der WM nicht im Kalender figuriert. Und im Folgewinter 2023/24 dürfte Lenzerheide als kommende WM-Destination ehe einen Weltcup-Event zugesprochen erhalten. Dies wären dann zwei von vier möglichen Weltcups.

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