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Polemik um Ju-Absturz

Der Absturz der «Tante Ju» bei Flims basiert laut Ju-Air-Chef nicht auf technischen Problemen. Die Flugbehörde sieht dies (noch) anders.

Südostschweiz
16.10.18 - 18:11 Uhr
Wirtschaft
Am 4. August stürzte am Piz Segnas eine Ju-Maschine ab. Alle 20 Insassen kamen ums Leben.
Am 4. August stürzte am Piz Segnas eine Ju-Maschine ab. Alle 20 Insassen kamen ums Leben.

Der CEO der Ju Air, Kurt Waldmeier, sagte vergangene Woche, die Untersuchungsbehörde habe beim Absturz einer Maschine auf dem Piz Segnas ein technisches Problem ausgeschlossen. Dem widerspricht nun Untersuchungsleiter Daniel Knecht. Es wird es erst Anfang nächsten Jahres möglich sein, «technische Ursachen zu benennen oder auszuschliessen», so der Bereichsleiter Aviatik der Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust). Dies schreibt die «Basler Zeitung».

Und weiter: Ausschliessen könne die Sust bisher bloss, dass die verunfallte Maschine mit einem anderen Luftfahrzeug oder einem Hindernis wie einem Seil kollidiert sei. Und nach heutigem Stand habe die Maschine keine Teile verloren und sei nicht schon im Flug auseinandergebrochen.

Nach wie vor werden die einzelnen Teile der am 4. August bei Flims abgestürzten Maschine in einem Hangar in Payerne untersucht. Die Untersuchung dürfte bis Anfang des nächsten Jahres dauern.

Als Sofortmassnahme wurden bei den beiden weiterhin im Einsatz stehenden Maschinen des Typs «Tante Ju» GPS-Tracker installiert. Und die Mindestflughöhen wurden verdoppelt. Die Piloten dürfen nur noch maximal 300 Meter an Berggipfel fliegen. Über bewohntem Gebiet gilt neu eine Mindestflughöhe von 600 Metern. Des Weiteren müssen die Passagiere während des gesamten Flugs angeschnallt bleiben.

Das Unternehmen selbst reagierte ebenfalls: Die Flugroute via Martinsloch und über den Piz Segnas und damit über die Absturzstelle wird seit dem Unglück nicht mehr angeboten. Und die Erlebnisreise von Dübendorf nach Locarno wird man kommende Saison auch nicht mehr buchen können.

Beim Absturz einer Ju-52 im August kamen alle 20 Insassen der Maschine ums Leben.

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Dass der CEO der Ju Air, Kurt Waldmeier - vorschnell - "technische Probleme" als Absturzursache ausschliesst, obwohl keine äusseren Einflüsse wie Zusammenstoss festgestellt wurden: Soll das heissen, der Pilot sei die Ursache?
So oder so: Diese Dinger sollten überhaut nicht mehr fliegen aus Umweltschutzgründen inkl. dem Lärm (Fluglärm am Sonntag in Chur fast flächendeckend)!

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