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Das war ein schwieriges Weinjahr

Die Weinernte in Graubünden ist fast abgeschlossen. Dabei zeichnet sich ab, dass die Ernte geringer ausfallen wird, als im Vorjahr. Trotzdem darf Graubünden mit einem guten Jahrgang rechnen.

Kristina
Schmid
01.11.19 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Dieses Jahr hatten die Wimmler deutlich mehr zu tun.
Dieses Jahr hatten die Wimmler deutlich mehr zu tun.
OLIVIA AEBLI-ITEM

Es war kein einfaches Jahr für die Bündner Weinbauern. Vor allem, wenn man 2019 mit dem letzten Jahr vergleicht. Der Hitzesommer 2018 brachte den Winzern ein aussergewöhnliches Rebjahr, die Ernte lagt 15 Prozent über dem zehnjährigen Mittel.

Davon kann heuer nicht die Rede sein. Wie Rebbaukommissär Hans Jüstrich erklärt, war 2019 ein durchzogenes Jahr. «Zurzeit liegt die Erntemenge etwas mehr als zehn Prozent unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt.» Grund dafür ist unter anderem das Wetter. Frühling und Sommer meinten es zwar noch gut mit den Weinbauern, doch das Wetter während der Reifephase der Trauben liess zu wünschen übrig. «Was dieses Jahr sicherlich gefehlt hat, waren die schönen Herbsttage und vor allem der Föhn», sagt Jüstrich.

Es gibt einen guten Jahrgang

Dass die Ernte dieses Jahr unter dem Zehn-Jahres-Durchschnitt liegt, lässt sich auch mit Blick auf den Gesundheitszustand der Trauben erklären. Unter den Trauben waren in diesem Jahr auch viele Beeren zu finden, die aufgrund von Fäulnis oder Krankheiten weggeschnitten werden mussten. Doch woher kommt das? Kalte Perioden während der Blütezeit führen dazu, dass einige Trauben nicht gedeihen und verwelken. Solche Trauben sind vom Geschmack her eher sauer und müssen deshalb aussortiert werden. Für die Wimmler heisst das vor allem eins: Mehr Arbeit. «Deshalb hat es sich dieses Jahr vor allem gelohnt, bei den Reben gute Arbeit zu machen, um gutes Traubengut hinzubekommen», sagt Jüstrich.

Graubünden kann nichtsdestotrotz mit einem guten Jahrgang rechnen. «Gerade bei den weissen Trauben glaube ich, sie könnten schön fruchtig daherkommen. Und auch bei den Blaubur­gundern dürfte es ein guter Jahrgang werden», sagt Jüstrich. Der ­Oechsle-Grad liege in diesem Jahr beim Riesling-Silvaner bei 76 und beim Blauburgunder bei 93 Grad, was guten Werten entspricht.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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