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So viel Abfall sammelt sich bei der Gevag

Wie viel Abfall landet bei der Gevag? Wie viel davon kann nicht verbrannt werden und was passiert damit? Und welche Gemeinde macht wie viel Müll? Wir haben die interessanten Zahlen aus dem Jahresbericht für Euch herausgesucht.

Kristina
Schmid
29.05.20 - 04:30 Uhr
Wirtschaft
Die Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis vebrennt jedes Jahr Tausende Tonnen Abfall.
Die Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis vebrennt jedes Jahr Tausende Tonnen Abfall.
PHILIPP BAER / PHILIPP BAER

Es geht nicht um den gesamten Abfall im Kanton Graubünden. Aber immerhin um einen beträchtlichen Teil. Wir sprechen vom Abfall, den der Gemeindeverband für Abfallentsorgung in Graubünden (Gevag) jährlich zu bewältigen hat. Und dem gehören immerhin mehr als 20 Bündner Gemeinden an. 

Im Jahr 2019 sind 100'440 Tonnen Abfall und 10'206 Tonnen Biomasse – also etwa Laub, das bei der Reinigung von Strassen zusammengetragen wurde, Äste, Altholz und Blumen  bei der Gevag angeliefert worden. Ausserdem hat sich der Bunkerstand gegenüber dem Vorjahr um 100 Tonnen auf 4500 Tonnen reduziert. Dies geht aus dem Gevag-Jahresbericht hervor, der am Donnerstag publiziert wurde. Man kann also sagen: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 110'746 Tonnen verbrannt und verwertet. Doch wie viel ist das eigentlich?

Knapp die Hälfte aus Hauskehrichten

Viel. Wirklich viel. 110'000 Tonnen Abfall – diese Zahl sprengt unsere Vorstellungskraft. Wohl auch deshalb, weil wir uns nicht einmal unter Vergleichswerten etwas vorstellen können. Denn 110'000 Tonnen entsprechen dem Gewicht von fast 600 Walfischen, genauer gesagt Blauwalen. Oder mehr als 18'000 ausgewachsenen Elefanten. 110'000 Tonnen Abfall. Woher dieser ganze Müll kommt, ist in der nachfolgenden Grafik ersichtlich. 

Rund 43 Prozent des Abfalls, der bei der Gevag angeliefert wird, stammt also von den Einwohnern der Gemeinden. Es ist also jener Abfall, den wir in unsere Müllsäcke packen und vor die Türe stellen beziehungsweise in einen dafür vorgesehenen Container oder Mollock. Je nach Gemeinde. Je mehr Einwohner eine Gemeinde hat, desto mehr Abfall hat sie vorzuweisen. Logisch. Doch wie viel das genau ist, seht Ihr in der nachfolgenden Grafik.

Durch die Verbrennung von Abfall gewinnt die Gevag Energie, die sie verwerten kann. Sprich: Sie verkauft sie. Durch den Verkauf von Dampf, Heisswasser und Elektrizität konnte die Gevag 2019 einen Erlös von 6,85 Millionen Franken generieren. Und doch entspricht das gemäss Jahresbericht einem Minus von gut sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Zurück in die Wiederverwertung

Abfälle, welche sich stofflich und energetisch nicht verwerten lassen, werden in den Schlackdeponien abgelagert. 2019 wurden laut dem Jahresbericht 23'814 Tonnen Schlacke deponiert. Wo genau, entnehmt Ihr der nachfolgenden Grafik.

Aus der Schlacke konnten gemäss Jahresbericht 1950 Tonnen Metallschrott – also etwa Stahl, Aluminium, Bronze oder Kupfer – entnommen und der Wiederverwertung zugeführt werden. Die Rücklieferung an Wertstoffen, die direkt dem Recycling zugeführt wurden, betrugen 250 Tonnen. Hier sprechen wir von Stahlschrott, Elektroschrott, Altpapier, Altglas oder etwa Autobatterien.

Hans Geissler, Präsident des Gevag, ist jedenfalls zufrieden mit dem vergangenen Geschäftsjahr. «Die Kehrichtverbrennungsanlage in Trimmis hat die Transformation vom Verbrenner zum Verwerter definitiv geschafft», schreibt er im Jahresbericht.

Kristina Schmid berichtet über aktuelle Geschehnisse im Kanton und erzählt mit Herzblut die bewegenden Geschichten von Menschen in Graubünden. Sie hat Journalismus am MAZ studiert und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern im Rheintal, worüber sie in ihrem Blog «Breistift» schreibt. Mehr Infos

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