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«Wir können uns das Projekt leisten»

Durch das Ausbauprojekt des Kantonsspitals Graubünden in Chur sollen die Trägergemeinden nicht wesentlich stärker belastet werden als heute.

Südostschweiz
28.09.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Ueli Handschin

Chur. – Während 365 Tagen und jeweils 24 Stunden erbringe das Kantonsspital hervorragende Leistungen. Dies sagte gestern Ulrich Immler, Präsident des Verwaltungsrats des Kantonsspitals Graubünden, an der Generalversammlung des Gemeindeverbands Spitalregion Churer Rheintal in Chur. Das geplante Umbauprojekt des Kantonsspitals sei notwendig, um die Platzprobleme zu lösen, Auflagen zu erfüllen, das Wachstum des Unternehmens zu ermöglichen, Provisorien aufzuheben und um eine neue Verkehrserschliessung zu realisieren. 305 Millionen Franken sollen in neue Bauten und in die Sanierung bestehender Gebäude investiert werden. Der Bau eines Bettenhauses E wurde allerdings sistiert.Im Vergleich zu den Investitionen in die Bündner Regionalspitäler, aber auch in vergleichbare ausserkantonale Kliniken, sei dieser Betrag unterdurchschnittlich hoch, veranschaulichte Arnold Bachmann, Direktor des Kantonsspitals. 20 Millionen Franken wurden in den letzten Jahren zur Finanzierung des Vorhabens bereits zurückgestellt, weitere zehn Millionen Franken sollen jährlich für die Finanzierung verwendet werden. Die Verschuldung wird damit gemäss Planung nie auf mehr als 190 Millionen Franken steigen, sie kann laut Bachmann mit Fremdgeldern, also mit Bankkrediten, gedeckt werden.

Investitionspraxis bleibt

Die neuen eidgenössischen Vorgaben zur Finanzierung der Spitäler, die ab dem Jahr 2012 gelten werden, führen gemäss Bachmann zu geringeren Investitionsbeiträgen der Gemeinden; anderseits dürften deren Betriebsbeiträge aber ansteigen. Nach heutiger Einschätzung müssten die Kommunen unter dem Strich nicht wesentlich mehr zahlen. Bachmann, räumte aber ein, dass noch nicht gesagt werden könne, wie die Zahlen genau ausfallen würden, da politische Entscheide noch aussstünden. Sicher sei aber, dass trotz der grossen Bauvorhaben im bisherigen Umfang in die Medizinaltechnik investiert werden könne. «Wir können uns das Projekt leisten, ohne von der bisherigen Investitionspraxis abzuweichen.» Auch eine Zusatzfinanzierung sei voraussichtlich nicht notwendig. Der Spitaldirektor verwies zudem auf die volkswirtschaftliche Bedeutung des Kantonsspitals. Als grösster Arbeitgeber nach dem Kanton werde eine Wertschöpfung von 116 Millionen Franken pro Jahr erzielt.

«Wirtschaftlich solid geführt»

Die statutarischen Geschäfte genehmigten die Delegierten einstimmig. Verbandspräsident Christian Aliesch stufte das finanzielle Ergebnis des vergangenen Jahres als erfreulich ein. Der Umsatz stieg um sieben auf 227 Millionen Franken, der Ertragsüberschuss erreichte mit 593 000 Franken das Niveau des Vorjahres. Das Kantonsspital werde «wirtschaftlich solid geführt» und stehe auf gesunden Füssen, versicherte Aliesch. Gemäss Voranschlag werden die Beiträge der Gemeinden im nächsten Jahr auf 12,7 Millionen Franken steigen.Von der Versammlung einstimmig wiedergewählt wurden die Stiftungsräte Christian Aliesch, Cornelia Fintschin und Claudia Märchy.

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