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Die Churer gehen öfter ins Spital als die anderen

Die Krankenkassenprämien im Kanton Graubünden steigen für das Jahr 2020 überdurchschnittlich. Je nach Wohnort spüren dies die Bündnerinnen und Bündner deutlicher als andere. Grund dafür sind die Prämienregionen.

Südostschweiz
15.10.19 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Krankenkasse
Die Krankenkassenprämien sind nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern zum Teil auch von Wohnort zu Wohnort unterschiedlich.

Vor gut zwei Wochen präsentierte Bundesrat Alain Berset die Höhe der Krankenkassenprämien 2020. Im gesamtschweizerischen Durchschnitt steigen sie um 0,2 Prozent. Im Kanton Graubünden werden sie um 1,9 Prozent erhöht. Jetzt hat der Online-Vergleichsdienst «moneyland.ch» die Krankenkassenprämien aller Prämienregionen detailliert untersucht und hält fest: Je nach Wohnort zahlen Versicherte für die günstigste Krankenkasse doppelt so viel. Ausschlaggebend sind die sogenannten Prämienregionen, von denen es in der Schweiz insgesamt 42 gibt.

26 Kantone aber 42 Regionen

In den Kantonen Zürich, St. Gallen, Luzern, Graubünden und Bern gibt es drei Prämienregionen. In den Kantonen Wallis, Waadt, Tessin, Schaffhausen, Freiburg und Basel-Landschaft zwei Prämienregionen. Alle übrigen Kantone haben nur eine Prämienregion. Prämien unterscheiden sich also nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern auch von Region zu Region. Ein Beispiel: Im Kanton Basel-Stadt kostet das günstigste Krankenkassen-Modell für Erwachsene mit einer Franchise von 300 Franken fast doppelt so viel wie jenes im günstigsten Kanton Appenzell-Innerrhoden. Innerhalb der Kantonsgrenzen ist es dort aber einheitlich, weil beide Kantone nur je eine Prämienregion haben. 

Anders ist es im Kanton Graubünden. «Weil der Kanton Graubünden gross ist, muss man verschiedene Prämienregionen machen», wie Rudolf Leuthold Leiter des Bündner Gesundheitsamts gegenüber «Radio Südostschweiz» erklärt. Trotzdem hätten die Prämienregionen letztlich nichts mit der Geografie zu tun. Sie würden sich aufgrund der Kostenstruktur, also den Kosten pro Kopf, zusammensetzen, so Leuthold. «Die Kosten werden monitorisiert und daraus werden die Regionen dann bestimmt».

So nah und doch so fern

In Graubünden sticht vor allem die Kantonshauptstadt hervor, welche gemeinsam mit dem Misox die teuersten Krankenkassenprämien hat. Knapp 340 Franken pro Monat müssen die Churerinnen und Churer für die Prämie mit der tiefsten Franchise bezahlen. In der günstigsten Region, zu der unter anderem Thusis gehört, bezahlen die Menschen knapp 305 Franken. Rechnet man dies auf das ganze Jahr, sparen die Bewohnerinnen und Bewohner von Thusis rund 400 Franken. Konkret bedeutet dies: In Thusis sind die Menschen zurückhaltender beim Konsum von Gesundheitsleistungen, als beispielsweise in Chur. Folglich werden sie dafür mit tieferen Prämien belohnt. (can)

 

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Südostschweiz schreibt:
"Knapp 340 Franken pro Monat müssen die Churerinnen und Churer für die Prämie mit der tiefsten Franchise bezahlen."
K-Tipp (10.10.2019) schreibt (über Grundversicherung anno 2020, Franchise 300 Franken; inkl. Unfall/Standardversicherung):
Prämien-Region 1 (z.B. Chur):
Günstigste 378.30 Franken.
...
Prämien-Region 2 (z.B. St. Moritz):
Günstigste 363 Franken.

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