Hühnereintopf, eine Bescherung im Januar und viele Lichter

Bald ist wieder Weihnachten. Doch längst nicht alle feiern Weihnachten auf die gleiche Art und Weise. Verschiedene Religionen kennen ausserdem das Weihnachts-Fest gar nicht. Deshalb hier der Überblick, in welchen Religionen wie Weihnachten gefeiert wird. 

Und wie läuft das eigentlich genau bei konfessionsfreien Menschen in der Schweiz ab? Wir haben bei Andreas Kyriacou, dem Präsident der Vereinigung Freidenker Schweiz (Die Freidenker-Vereinigung der Schweiz setzt sich für die Anliegen der Konfessionsfreien ein), nachgefragt. 

Herr Kyriacou, in welcher Form feiern Freidenker Weihnachten und andere Feste wie Ostern?

Eine wirklich einfache Antwort kann ich Ihnen zu Ihrer Einstiegsfrage leider nicht bieten – oder vielleicht auch glücklicherweise, das «frei» in «Freidenker» soll ja keine leere Phrase sein…

Es gibt alle möglichen Formen: Personen, die sich dem Weihnachtsrummel möglichst entziehen, andere, die Weihnachten als Familienfest weitgehend oder gänzlich ohne religiöse Untermalung zelebrieren – wie wohl die allermeisten EinwohnerInnen der Schweiz. Ich handhabe dies auch so: Meine Partnerin und ich laden ihre Eltern an einem Tag zu uns ein und wir sind an einem anderen Tag bei ihnen zu Besuch. Dort wird, anders als bei uns, ein Weihnachtsbaum stehen, da auch der Nachwuchs des Bruders meiner Partnerin dabei sein wird.

Für Ostern dürfte bei vielen Mitgliedern und uns Nahestehenden ähnliches gelten: Es ist insbesondere in Haushalten mit Kindern ein Familienfest, die religiöse Rahmung fehlt aber (zumindest, wenn man die heidnischen Überbleibsel mit ihren Fruchtbarkeitsritualen nicht als «religiös» werten will). Die anderen christlichen Feiertage, von denen ja auch die meisten Kirchenmitglieder kaum mehr die religiöse Bedeutung kennen, sind hingegen in Freidenkerhaushalten wohl kaum ein Thema (und ja auch für die allermeisten «Papierchristen» eher der Moment, um Konsum- als andere Tempel aufzusuchen…).

Verzichten Freidenker auch auf den Kirchenbesuch an Weihnachten, wenn Verwandte, Bekannte mit Ihnen in die Kirche gehen wollen?

Kirchenbesuche sind bei religionsfernen Personen wohl eher die Ausnahme. Wenn sie doch auf dem Programm stehen, dann wohl meistens aus familiärer Rücksichtnahme.

Wann und weshalb sind Sie persönlich Freidenker geworden?

Areligiös bin persönlich ich seit meiner Kindheit. Den Freidenkern beigetreten bin ich, als ich Mitte der Nullerjahre von den Plänen der Zürcher Bildungsdirektion hörte, ein Fach «Religion und Kultur» einzuführen. Das stimmte mich skeptisch, da ich befürchtete, dass Religionen wohl kaum kritisch beleuchtet würden. Ich suchte nach Hintergrundinformationen und fand eine kritische Stellungnahme der Freidenker, die ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gekannt hatte. Ich nahm mit dem Autor Kontakt auf, wurde Mitglied – und aktiv. 

Verschiedene Bräuche und Sitten gibt es auch von Land zu Land: