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Spezialfutter im Zürcher Zoo führt zu harmloseren Pfeilgiftfröschen

Seit knapp 25 Jahren züchtet der Zoo Zürich Goldene Pfeilgiftfrösche. Dank spezieller Nahrung sind die kleinen Tiere jedoch nicht so giftig wie ihre wilden Verwandten im Regenwald.

Agentur
sda
15.01.20 - 14:36 Uhr
Leben & Freizeit

Man lebt nur einmal, ausser man ist eine Amphibie. Das Wort stammt aus dem Griechischen und bedeutet «doppellebig». Die Frösche, Kröten, Molche und Salamander leben insofern doppelt, als dass sie in ihrem Jugendstadium eng am Wasser gebunden sind und erst später meist an Land leben.

Der Zoo Zürich hat sich vor allem auf die Frösche, eine Ordnung der Amphibien konzentriert, wie der Zoodirektor Alex Rübel am Mittwoch vor den Medien erklärte. Hinter dicken Scheiben hocken daumengrosse und farbige Frösche. Besonders das Dutzend Blauer und Goldener Pfeilgiftfrösche zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

Weniger Gift in der Haut

Gefahr droht Besucherinnen und Besuchern aber nicht. Da ist einerseits das Glas, andererseits die geringere Giftklasse der Zürcher Zoo-Frösche. Durch eine spezielle Fütterung, unter anderem mit Springschwänzen, gelangt deutlich weniger Gift in die Haut der Pfeilgiftfrösche, erklärte Zoo-Kurator Robert Zingg gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Ohne Spezialfutter wären sie sonst die giftigsten Tiere im Zoo. Den Spitzenrang in Sachen Giftigkeit hält im Zoo nun aber die Seitenwinder-Klapperschlange.

Keinen Einfluss auf die Hautfarbe

Die umgestellte Ernährung hat zum Glück keinen Einfluss auf die prachtvolle Hautfarbe. Ähnlich wie ihre Genossen im Regenwald leuchten die Pfeilgiftfrösche in Blau oder Gelb. Mit dieser auffälligen Farbe schützen sie sich vor Fressfeinden. Aber auch potentielle Angreifer werden durch diese Warnfarbe abgeschreckt.

Den Goldenen Pfeilgiftfrosch züchtet der Zoo Zürich seit 1996. Er wiegt lediglich sechs Gramm und ist weniger als fünf Zentimeter gross. Das Fröschlein hat noch andere Bezeichnungen, zum Beispiel Schrecklicher Pfeilgiftfrosch. Der Name kommt nicht von ungefähr. Indigene streichen das Blut dieser Frösche auf ihre Jagdpfeile.

Die Haltung von Pfeilgiftfröschen sei gar nicht so aufwändig, sagte Zingg. Temperatur und Feuchtigkeit müssten stimmen. Kompliziert sei hingegen die Zucht. Der Zoo kann hier auf eine langjährige Zuchterfahrung zurückblicken.

Er befindet sich aber auch im engen Kontakt mit privaten Züchtern. Wissen und Frösche werden ausgetauscht. Auch an Schulen wird ausgeliehen - allerdings nicht Pfeilgiftfrösche, dafür Unterrichtspakete rund um das Thema Tropischer Regenwald.

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