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Wann kommt der Notstand in Graubünden?

Diverse Länder und seit Mittwoch auch der Kanton Tessin haben ihn ausgerufen: den Notstand. Ist es für Graubünden nur eine Frage der Zeit? Martin Bühler, Chef des Kantonalen Führungsstabs, beantwortet die Fragen rund um die weiteren Massnahmen.

Südostschweiz
13.03.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Martin Bühler
Martin Bühler, Chef des Kantonalen Führungsstabs, stand Radio Südostschweiz Red und Antwort.
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Am Mittwoch wurde im Tessin der Notstand ausgerufen. Gemäss Bundesamt für Gesundheit ist es eine Frage der Zeit, bis dies auch für die ganze Schweiz zum Thema wird. Radio Südostschweiz wollte von Martin Bühler, Chef des Kantonalen Führungsstabs, wissen, wann der Notstand denn für den Kanton Graubünden zum Thema werde. «Wir sind die Lage stets am beurteilen», versichert Bühler. Am 15. März laufen nämlich die vom Bund getroffenen Bestimmungen aus. Dann werden neue Bestimmungen bekanntgegeben, woraufhin auch der Kanton Graubünden seine Bestimmungen überarbeiten werden müsse.

Aber selbst wenn: Würde in Graubünden der Notstand ausgerufen, würde man zunächst einmal alles so lassen, wie es momentan sei. Soweit dies denn möglich wäre. Eingreifen würde man nur dort, wo es die Auflagen des Bundes verlangten, oder wo es aufgrund der Entwicklung des Virus nötig wäre, versichert Bühler. Das Ausrufen des Notstandes gebe den Kantonen und Gemeinden einzig mehr Möglichkeiten, gewisse Massnahmen durchzusetzen.

«Ausserordentliche Lage»

Bühler sagt aber auch: «Im Kanton Graubünden nennt man dies nicht Notstand, sondern gemäss Zivilschutz ‹eine ausserordentliche Lage›». Weil die Gemeindeautonomie im Kanton sehr hoch sei, haben diese auch mehr Befugnisse, erklärt er weiter. Wichtig sei zurzeit einfach, dass man die Pandemie, beziehungsweise die Ausbreitung des Virus, wenn sie denn käme, möglichst stark verlangsamen könnte.

Die Region Moesa gehört zum Kanton Graubünden. Geografisch liegt sie sehr nahe am Kanton Tessin. Auch gesellschaftlich ist die Region stark auf das Tessin ausgerichtet. Dies stellt den Bezirk Moesa in Zeiten des Coronavirus vor eine Herausforderung, denn die Massnahmen in Bezug auf das Virus in den Kantonen Tessin und Graubünden sind verschiedene. Deshalb, sagt Bühler, sei es wichtig gewesen zu schauen, wie man denn nun mit der Region Moesa verfahre.

Also habe er sich mit allen Gemeindepräsidenten getroffen. Dabei habe man beschlossen, dass sich die Region Moesa grundsätzlich an den Massnahmen des Kantons Tessin orientiere. Die Details müssen aber noch geprüft werden, erklärt Bühler. Ausserdem sei beschlossen worden, dass die ganze Region einen Stab einrichte, um die Kommunikation zur Bevölkerung zu vereinheitlichen. Wichtig ist es Martin Bühler jedoch zu erwähnen, dass dies nicht bedeute, dass in den Südtälern des Kantons der Notstand ausgerufen werde. Denkbar wäre jedoch eine Limite bei Restaurantbesuchern.

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