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Ennetbühler Kinder können weiter in Ennenda zur Schule

Die Schule Glarus verzichtet darauf, Ennetbühler Kinder ins Schulhaus Burg in Glarus umzuteilen. Die Eltern könnten ihre Kinder aber freiwillig dorthin schicken, schreibt die Schulkommission.

Fridolin
Rast
07.04.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Knoten für den Moment gelöst: Die Schule Ennenda kann auch im neuen Schuljahr die Ennetbühler Kinder aufnehmen, die nicht nach Glarus wollen.
Knoten für den Moment gelöst: Die Schule Ennenda kann auch im neuen Schuljahr die Ennetbühler Kinder aufnehmen, die nicht nach Glarus wollen.
FRIDOLIN RAST

Kinder und Eltern in Ennetbühls werden aufatmen. Ihnen hatte die Abteilung Bildung der Gemeinde Glarus mitgeteilt, Ennetbühler Kinder aus der 2. und 3. Klasse würden ab August in eine gemischte Klasse von Dritt- und Viertklässlern im Burgschulhaus in Glarus eingeteilt. Dazu kommt es nun nicht. Die Schulkommission teilte gestern mit, sie werde keine einzelnen Kinder ins Glarner Burgschulhaus umteilen. Freiwillig wechseln könnten sie allerdings, das würde die Situation in Ennenda entlasten und die 3. Klasse im Burgschulhaus gut auslasten. «Die Kommission ruft die Eltern auf, sich diese Überlegungen zu machen und allenfalls an die Schulleitung zu gelangen.»

In Ennenda plant die Schulkommission nämlich nun mit 50 Kindern in nur zwei Klassen. «Eigentlich zu viele», so die Kommission selber. Denn im Bildungsgesetz stehen 24 – oder 48 für zwei Klassen – als Maximum.

Konstanz ins Primarschülerleben

Die Argumente der Ennetbühler Eltern wurden gehört, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. In einem Brief mit 110 Unterschriften hatten sie ihre Bedenken aufgezeigt und vor allem betont, wie wichtig für die Kinder die Konstanz im Primarschulleben sei. So aber würden Kinderfreundschaften auseinandergerissen, nach weiteren zwei Jahren drohe erneuter Wechsel, weil es ja im Burgschulhaus keine anschliessenden 5. und 6. Klassen gebe.

Die Schulkommission signalisierte bereits am Infoabend Entgegenkommen. Sie betont nun, sie nehme die Sorgen der Eltern sehr ernst und habe die Umteilung nochmals beraten. Und sie «gewichtet ihre Bedenken zur Versetzung aus bestehenden Klassen und zu neuen sozialen Belastungen an einen neuen Schulort höher als die Nachteile von sehr grossen Klassen».

Strategie soll aber weiter gelten

Die Kommission schreibt, ihr sei auch wichtig, dass die Kinder ihr Schulhaus so wenig wie möglich wechseln müssten. Diese Konstanz und sichere, zumutbare Schulwege gehörten zu ihrer Strategie. Dazu gehöre aber auch, Schülerinnen und Schüler mittelfristig dorfübergreifend zuzuweisen: «Das muss in der Einheitsgemeinde möglich sein.» Die Strategie, die man nochmals eingehend beraten habe, «sieht vor, dass die Klassen an allen Standorten besser durchmischt werden, um die soziale Integration zu fördern.»

Weiter strebe die Kommission kleinere Klassen an, um so den grossen Unterschieden zwischen den Lernenden zu begegnen und ihre Chancen auszugleichen. Sowie jene der Lehrpersonen, denn: «Kleinere Klassen helfen ihnen, die Anforderungen des Glarner Lehrplans umzusetzen.»

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