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Churer machens besser als Basler

Das Verlangen nach unbeschwertem Feiern scheint gross – in Chur blieb bisher aber alles ziemlich ruhig. Trotzdem rüstet sich die Stadtpolizei für das Auffahrtswochenende.

19.05.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Welschdörfli Ausgang
Brennpunkte wie das Welschdörfli sind prädestiniert für Menschenansammlungen.
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Wer die Bilder aus Basel vom vergangenen Wochenende gesehen hatte, wähnte sich im falschen Film. In der Nacht von Samstag auf Sonntag war die Steinenvorstadt so voll wie man sie zuletzt auch vor Coronazeiten lange nicht mehr gesehen hatte. Von zwei Metern Abstand keine Spur – die Partygänger ignorierten die geltenden Distanzregeln gekonnt.

Die Churer nahmen das vergangene Wochenende etwas gemütlicher. Die Stadtpolizei habe keine Bussen verteilen müssen, sagt Polizeikommandant Ueli Caluori. Zwei Wirte seien ermahnt worden, weil sie die Massnahmen nicht eingehalten hätten. Und an einigen Orten habe man die Leute nochmals auf die Abstandregeln aufmerksam gemacht. Sonst sei alles ruhig gewesen.

So reibungslos wird das kommende Auffahrtswochenende wohl nicht über die Bühne gehen. Das Wetter soll schön sein, die warmen Temperaturen werden mehr Leute in das Welschdörfli und die Churer Altstadt locken. Dessen ist sich die Stadtpolizei bewusst. Man werde weiter sensibilisieren und im Vorfeld die Situation auch nochmals mit den Wirten anschauen, sagt Caluori. «Allein schon von der Personenfrequenz her ist es natürlich relativ schwierig, die Distanzwahrung und die Fünf-Personen-Regel einzuhalten. Da braucht es sehr viel Kommunikation.»

Je länger desto schwieriger

Bussen verteilt die Stadtpolizei trotzdem nur als letztes Mittel an die Unbelehrbaren. In erster Linie will man den Dialog suchen, aufklären und ermahnen, sagt Caluori. «So sind wir sehr gut gefahren, das werden wir beibehalten.» Der grosse Teil der Bevölkerung verhalte sich korrekt.

In Chur sind die Ausgangsviertel bekannt für enge Trottoirs, schmale Gassen und kleine Restaurants und Bars an neuralgischen Punkten. Mehr Menschen an solchen Orten macht die Einhaltung des vorgeschriebenen Abstands um einiges schwieriger. Könnte es an diesen Orten nicht auch zu grösseren Menschenansammlungen kommen, wo die Polizei härter durchgreifen müsste?

Die Stadtpolizei zähle auf die Disziplin und die Geduld der Churer, die geltenden Regeln noch ein paar Wochen einzuhalten, sagt Caluori. Die Polizisten würden stärker präsent sein – ohne per se härter durchzugreifen. Nur wenn es gar nicht anders geht, wolle man Leute von gewissen Plätzen entfernen.

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Die Ausgangsmöglichkeiten und die Qualität im Churer Ausgang ist ein schatten seiner selbst im Vergleich vor 20, 30 Jahren... Das Churer Nachtleben ist so oder so am sterben, der Unterschied zwischen vor Corona und Coronazeiten ist überspitzt gesagt marginal...

Daher absolut Verständlich, dass es kein Problem gab bezüglich Abstandsregeln...

...bekannt für enge Trottoirs, schmale Gassen - wie wäre es, für einmal am Samstagabend die Strassen und Gassen für den Autoverkehr zu sperren, damit das Abstandhalten möglicher wäre? Nach wochenlangem Zuhause bleiben wäre das eine schöne Belohnung der Behörden

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