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Auch der Sonnenschein macht manchmal Pause

Es scheint so, als ob die Sonne ihr Pulver Ende Mai schon verschossen hatte. Vielerorts gehörte der Juni zu den zehn grausten überhaupt, so auch im Glarnerland. Dazu war es deutlich zu nass, während die Temperaturen im Trend lagen.

Südostschweiz
01.07.20 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Nasser Juni: Die Glarnerinnen und Glarner benötigen den Regenschirm wohl öfter, als ihnen lieb ist.
Nasser Juni: Die Glarnerinnen und Glarner benötigen den Regenschirm wohl öfter, als ihnen lieb ist.
ARCHIV/ DANIEL FISCHLI

von Felix Blumer

Von Januar bis Mai gab es in der Schweiz Sonnenschein fast ohne Ende. An vielen Orten waren die ersten fünf Monate eines Jahres noch nie so sonnig. Auch der Juni startete noch mit Sonnenschein. Mit Beginn der Schafskälte am 4. Juni war aber fertig lustig. Danach war es lange Zeit grau und oft nass. Erst gegen das Monatsende wurde es langsam wieder sonniger.

Mit rund 130 Stunden Sonnenschein gab es in Glarus nur rund 85 Prozent des üblichen Juni-Sonnenscheins. Ähnlich grau war der Juni letztmals in den Jahren 2011 und 2016. In Elm war die Sonne im Juni noch renitenter. Am Fusse des Martinslochs wurden nur knapp 100 Sonnenstunden aufgezeichnet. Generell war der Juni eine trübe Angelegenheit, ganz besonders im Hochgebirge.

Temperaturen in der Norm

Die Schafskälte wurde in diesem Jahr ihrem Ruf voll gerecht. Während der offiziellen Schafskälte vom 4. bis 20. Juni erfüllten in diesem Jahr neun Tage das sogenannte Schafskältekriterium mit einer Höchsttemperatur von mindestens vier Grad unter der Norm. Trotz allem war der Juni im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990 in Glarus und in Elm rund ein Grad zu warm.

Nimmt man die neuere Referenz der Jahre 1981 bis 2010, so war es in Glarus minimal zu kühl, in Elm wurde der Durchschnitt von 13,2 Grad genau erreicht. Zu Beginn des Monats und in der letzten Dekade gab es aber auch sommerliche Abschnitte. Im Kantonshauptort zeigte das Thermometer am 24. Juni einen Höchstwert von 27,1 Grad. Ebenfalls am 24. Juni wurde in Elm der Monatshöchstwert erreicht. Mit 24,9 Grad wurde die Sommermarke aber um Haaresbreite verpasst.

Regen in Hülle und Fülle

In Glarus wurden 219 Millimeter Regen gemessen. Das ist genau ein Drittel mehr Niederschlag als sonst im Juni. In Elm liegt der Überschuss bei knapp einem Viertel, und in Braunwald sind es knapp 10 Prozent. An beiden Stationen fielen knapp über 200 Millimeter Regen.

Damit liegt der Kanton Glarus voll im Trend. In den meisten anderen Gebieten in der Schweiz war es nasser als sonst. Vor allem im Süden lagen die Regenmengen deutlich über der Norm. Am meisten Regen wurde an der Ceneri-Südrampe verzeichnet. Dort gab es lokal bis 400 Millimeter Regen.

Kommt der Sommer noch?

Am vergangenen Samstag war Siebenschläfertag und gemäss der alten Bauernregel gilt: «Wie das Wetter am Siebenschläfertag, so es sieben Wochen bleiben mag.» Am Samstag war es unbeständig und gewitterhaft, entsprechend versprechen auch Juli und August nicht zwingend heisses und trockenes Hochsommerwetter. Zumindest in den kommenden Tagen sieht es auch eher wechselhaft, aber ziemlich warm aus.

Der Glarner Felix Blumer ist Meteorologe bei Schweizer Radio und Fernsehen.

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Zum Glück kann man das Wetter nicht ändern ,sonst hätte ich jeden Tag Sonnenschein.Aber die Kraftwerke brauchen auch Wasser, sonst haben wir keinen Strom.Im alten Schlager heisst es: Wasser ist zum waschen da falleri +fallera, auch zum Zähne putzen kann man es benutzen ,Wasser braucht das liebeVie fallera + falleri, auch die Feuerwehr ta tü ta tü benötigt Wasser sehr.

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