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Drohnen retten über 300 Bündner Rehkitze

Über 300 Rehkitze sind in diesem Frühjahr in Graubünden vor dem sicheren Mähtod gerettet worden. Dies mithilfe kameraunterstützter Drohnen. Nach dieser zweiten erfolgreichen Saison überlegt der Kanton, das Projekt auszuweiten.

Südostschweiz
31.08.20 - 15:28 Uhr
Leben & Freizeit
Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei zieht positives Resümee nach zwei Saisons Rehkitzrettung mithilfe von Drohnen.
Das kantonale Amt für Jagd und Fischerei zieht positives Resümee nach zwei Saisons Rehkitzrettung mithilfe von Drohnen.
Amt für Jagd und Fischerei

Im vergangenen Frühjahr wurden in Graubünden zum zweiten Mal grossflächig mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen zur Rehkitzrettung eingesetzt. In Zusammenarbeit mit der Bündner Jägerschaft und Landwirtinnen und Landwirte konnten so 330 neugeborene Rehe gefunden und vor dem möglichen Mähtod gerettet werden. Von Ende Mai bis anfangs Juli sind 1121 Einsätze geflogen worden, wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei (AJF) in einer Mitteilung schreibt.

Mit 330 geretteten Rehkitzen liege die Zahl etwas tiefer als im Vorjahr mit 448 geretteten Kitzen, so das AJF. Dennoch könne von einer erfolgreichen Rehkitzrettungssaison gesprochen werden. Dank den Erfolgen in den letzten zwei Jahren ist nun angedacht, dieses Projekt im Jahr 2021 auf weitere Regionen auszudehnen und entsprechend weitere Drohnen anzuschaffen.

Weiterer Ausbau nach zwei erfolgreichen Saisons

Für das Jahr 2021 sollen fünf weitere Drohnen dazukommen und interessierten Jägersektionen zur Verfügung gestellt werden. Der Bedarf der einzelnen Jägersektionen werde derzeit abgeklärt, heisst es weiter. Bereits jetzt hat das AJF 19 Drohnen im Einsatz. Diese sind auf die Regionen Prättigau-Herrschaft, Fünf Dörfer, Untere Surselva, Heinzenberg-Domleschg, Schams, Safien, Obervaz-Tiefencastel, Unterengadin und Val Müstair verteilt.

Trotz Covid19 grosser Einsatz der Jägerschaft

Die 150 ausgebildeten Drohnenpiloten hätten mit grossem Einsatz über 1220 Einsätze geflogen, so das AJV in der Mitteilung. Die Drohnenpilotinnen und -piloten sowie deren Helferinnen und Helfer rekrutieren sich grossmehrheitlich aus den Sektionen der betroffenen Regionen. Je nach Region koordinieren die Sektionen, die zuständige Wildhut und die entsprechenden Landwirte die Einsätze zusammen oder die Sektionen übernehmen dies in Eigenregie. Die Jägerschaft habe dazu eigens einen Pikettdienst eingerichtet. Ohne die Bereitschaft der Jägerinnen und Jäger und die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft wäre das Projekt nicht zu verwirklichen gewesen, so das AJF weiter.

Aufgrund der Covid19Situation mussten alle Ausbildungskurse für neue Drohnenpilotinnen und -piloten abgesagt werden. Im kommenden Frühling sollen wieder weitere Ausbildungskurse angeboten und so weitere Pilotinnen und Piloten für den Einsatz für das Wohl der Rehkitze gewonnen werden. Pilotin oder Pilot könne grundsätzlich jede Person werden, die ein Flair für das Drohnenfliegen und ein ernsthaftes Interesse an der Rettung der Rehkitze hat, gibt das AJF zur Auskunft. (reb)

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